Die Quadratur des K...
 
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Die Quadratur des Kreises

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(@gordian_knot)
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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und möchte euch gerne meine Geschichte erzählen. Ich werde versuchen, einigermaßen prägnant die relevanten Eckdaten auf den Punkt zu bringen, werbe aber gleich vorab um Nachsicht, wenn mir das nicht unbedingt immer gelingen sollte. Diese Geschichte - und das das gilt natürlich auch für ihre Konsequenzen auf die Gegenwart - ist nicht ganz unkompliziert (klar, sonst wäre ich nicht hier gelandet, um händeringend nach Orientierungspunkten zu suchen, wie ich ihr begegnen kann) und ich habe selbst vor dem Typen im Spiegel arge Probleme, sie noch zu zusammenzubringen, dass ich sie mir selbst noch plausibel machen kann. Das macht ihre nachvollziehbare Erzählung für Dritte nicht eben einfach.

Ich bin 41 und habe 4 Kinder, 3 mit meiner Exfrau, von der ich seit Anfang des Jahres geschieden bin (die Scheidung zog sich etwas) und 1 mit ihrer Nachfolgerin, wobei ich auch von der seit 1,5 Jahren getrennt lebe. Die Beziehung zur Mutter meines jüngsten Kindes war der Versuch eines Neuanfanges, sowas wie ein Reboot nach einer Dekade voller Bluescreens. Den Umständen damals und sicherlich auch einer gehörigen Portion Naivität angesichts dieser Umstände (namentlich die unverarbeitete, frische Trennung von meiner Ehefrau und Familie, da spielen Begriffe wie Verletztheiten, Schuld (sowohl -empfinden als auch latente -zuweisung), Umgangsregelungen, Geld, Loyalitätskonflikte und viele weitere eine Rolle, mit denen ja sicher viele von euch hier etwas anfangen können) war dann geschuldet, dass dieser Versuch letztlich dann scheiterte. Die Schwangerschaft mag wie blanke Unvernunft (auch die Vokabel "Verantwortungslosigkeit" würde ich aus objektiven Massstäben heraus und vor allem von außen betrachtet gelten lassen, aber Objektivität ist nunmal in gewissen Lebenssituationen ein Ding der Unmöglichkeit) war nicht geplant, aber damals fühlte sich das irgendwie richtig und machbar an. Wenn, ja wenn denn sich eines Tages die Dinge beruhigen würden, die Wogen glatter würden, die Feuer weniger hoch lodern würden. Nun, die Hoffnung, dass das eintreten würde, war vage und diffus, aber irgendwie habe ich gedacht, es sei nur eine Frage der Zeit, dass es so kommt. Wishful thinking, klar. Das war mir im Grunde klar, während ich es hoffte, aber ich wollte es nicht sehen. Nun, hinterher ist man immer schlauer und am Ende des Tages musste ich realisieren, dass ich sehenden Auges die nächste Katastrophe herbeigeführt habe und dass das Licht am Ende des Tunnels der vielzitierte Zug war, der entgegenkam. Dass unter der Unvereinbarkeit der Dinge nun schon wieder ein kleiner Mensch zu leiden hatte, den es ohne mich nicht gegeben hätte, das tat mir unendlich leid, aber ich konnte es nicht verhindern. Die Kinder bezahlen bekanntlich immer den höchsten Preis, ohne Einfluss nehmen zu können geschweige denn Schuld daran zu sein, was ihre Eltern nicht gebacken kriegen. Eine Binsenweisheit, so platt wie wahr und leider so unausweichlich.

Schon damals hatte ich arge Probleme, der Situation, die ich ja selber erzeugt hatte, auch nur im Ansatz gerecht zu werden. Plötzlich hatte ich einen Trennungskrieg (und Himmel, das war er) mit meiner Exfrau UND einen mit meiner Exfreundin. Ich hatte sehr viele sehr folgenschwere Fehler gemacht und ich fühlte mich unglaublich schuldig, und nun schon zu 2 Seiten hin. Und auch, wenn - wie man so schön sagt "immer Zwei dazugehören" (was ich durchaus auch für die beide nunmal passierten Trennungen und letztlich für mich reklamiere), so hat sich an diesem Umstand niemals etwas geändert, bis heute nicht. Ich muss auch dazusagen, dass ich nie besonders gut darin war, Konflikte - gerade familiäre - auf eine Weise zu adressieren, die irgendwie zielführend ist und letztlich zu einer würdigen und von Vernunft geprägten Lösung führt. Ich wusste immer, dass es letztlich immer darum gehen MUSSTE, bei einer wie auch immer gearteten Lösung (auf beiden Seiten meiner "Kriegsfronten", so muss ich es einfach nennen, auch wenn mir martialische Begriffe eigentlich fern liegen) das Wohl der Kinder in den Vordergrund zu stellen und zwar aller 4 Kinder. Und bei aller offensichtlichen Unfähigkeit der Konfliktlösung und gleichzeitig empfundener Schuld war ich immer jemand, der viel Projektionsfläche für das Abladen dieser Schuld unter ständiger Erinnerung an meine Verantwortung geboten hat. Ich wollte so gerne Harmonie - zumindest in dem Maße, wie es eben unter den gegebenen Umständen noch möglich war - aber ich hatte das Gegenteil davon an gleich 2 Fronten, die auch noch geographisch ziemlich weit auseinanderlagen (was die Umgangsfrage - ungeachtet aller anderen Probleme - nicht gerade erleichtert hat). Mann kann das Altruismus nennen, Masochismus oder Helfersyndrom (immer die Sache mit dem "es gehören immer Zwei dazu" unterstellt, denn sicher war ich mitnichten alleine an allem schuld). Aber klar ist auch, wenn man Projektionsfläche bietet, dann wird sie auch genutzt, ist ja logisch. Man kann sagen, ich hatte Krieg (zu großen Teilen selbst angezettelt, aber von dieser Erkenntnis ging ja das Problem nicht weg) und ich wollte so gerne "ein bisschen Frieden". Für die Kinder, für deren Mütter und ja, auch für mich. Denn ich habe immer mehr gemerkt, dass ich drauf und dran war, "nicht mehr zu funktionieren" und ich betrachtete es als legitim, diesen Wunsch nach Frieden auch für meine eigene Person zu hegen, egal, "wie schuld" ich an allem auch gewesen sein mag. Denn wenn ich nicht mehr funktioniere, kann ich keinem helfen, nicht mal mehr finanziell, und dann hätte ich meiner Verantwortung nicht mal mehr in dieser Hinsicht gerecht werden können, und dieser Gedanke war nicht zu ertragen. Also habe ich ihn mir sprichwörtlich erkauft, den Frieden (es war nur ein Burgfrieden, teuer erkauft, aber besser als gar keiner). Ich hatte 6 Unterhaltsberechtigte und ich habe mich dumm und dämlich gezahlt, weit mehr, als ich es formaljuristisch gemusst hätte, und zwar zu beiden Seiten hin. Ich habe gut verdient, der Job war die einzige tragfähige Konstante, die ich noch hatte, mit der Betonung auf "war", denn ich war mit der Situation derart maßlos überfordert, dass auch die Tragfähigkeit dieser einen Konstante längst Risse bekommen hatte.

Ich bin immer mehr ins Schlingern geraten, war kaum noch handlungsfähig und ohne jetzt den Weg dorthin en Detail beschreiben zu können, am Ende dieser unseligen Reise landete ich in der psychosomatischen Heilanstalt. Ich hatte Depressionen bekommen, war total paralysiert und hatte überhaupt keinen Lebensmut mehr. Ich fühlte mich wie der letzte Dreck, konnte mein Spiegelbild nicht mehr ertragen und wollte einfach nicht mehr. Habe kaum noch geschlafen, kaum noch gegessen, nur noch geraucht und viel zu viel getrunken (bis 17h schwarzen Kaffee, danach Weißbier). Ich war ein Zombie und sah wie einer aus. Also habe ich mich in die Welt der Psychotherapie begeben (dass ich das musste, war das einzige und letzte, was ich noch zu erkennen imstande war) und geschrien "helft mir, ich krieg's nicht hin". Ich habe ganz bewusst eine Auszeit vom Job genommen, um unbelastet wieder auf die Schiene zurückzufinden. Ich habe in der ganzen Zeit meinen Unterhalt zu beiden Seiten in voller Höhe inkl. der freiwilligen Mehrzahlungen aufrechterhalten. Das war nicht ganz einfach zu stemmen, ich hab's halt von der Substanz genommen, meine Lebensversicherung verkauft und viele andere Dinge. Am Anfang habe ich zumindest noch den gedeckelten Höchstbetrag an Krankengeld bekommen, aber dieser hat bei weitem nicht gereicht, schon die Unterhaltszahlungen waren deutlich höher, also hatte ich jeden Monat schon an Tag 1 ein dickes, dickes Minus auf dem Konto. Später fiel auch das weg und ich hatte gar kein Einkommen mehr, für viele Monate. Aber ich wollte nicht wieder weiteres Öl im Feuer haben, denn ich wusste ja um die neuerlichen Konflikte, die ausbrechen würden, wenn ich meine Zahlungen einstelle und auch um meine sprichwörtliche Konfliktunfähigkeit. Also habe ich einfach weiterbezahlt, um diese Konflikte zu vermeiden. Eine teure Angelegenheit, aber ich wusste nicht, wie ich es sonst machen sollte. Wenn ich es nicht gekonnt hätte, also das finanziell zu kompensieren, wenn auch zu einem hohen Preis (die meisten hätten es nicht gekonnt, dessen bin ich mir schon bewusst), nun, dann hätte ich es natürlich auch nicht gemacht, wäre ja unmöglich gewesen. So ging es halt irgendwie und ich habe es immer so weiterlaufen lassen. Als ich Monate später wieder begonnen habe zu arbeiten, war es ja auch wieder einfacher, das finanziell zu stemmen.

Naja, ich kürze diesen Teil der Geschichte mal ab (kann schon die rollenden Augen sehen ;-)): irgendwann habe ich wieder Stabilität reingebracht. Habe erkannt, dass ich nicht alles gleichzeitig tun kann, weil ich sonst gar nichts richtig tue und so jedem - meine Wenigkeit eingeschlossen - einen Bärendienst erweise. Habe die Dinge, die vorher alle gleichzeitig geschrien haben "nimm mich zuerst, ich bin das dringlichste Problem" serialisiert und priorisiert und sie dann eins nach dem anderen so weit entzerrt, dass man fast auf die Idee kommen könnte, sie als gelöst zu bezeichnen. Die Zeit, die das brauchte, tat ihr übriges dazu und hat ein paar Wunden auf allen Seiten ein kleines bisschen geheilt. Ich führte ein Singleleben in einem möblierten Apartment (eigene Möbel hatte ich schon lange nicht mehr und auch nicht die Mittel, um mir welche zu kaufen), habe wieder gearbeitet und auch nach Unterhalt zumindest noch so viel übrig, dass ich existieren konnte. Ich hatte meinen (Burg-)frieden mit den Müttern meiner Kinder und habe immer im wechselnden Wochenend-Turnus entweder meine 3 Kinder bei mir gehabt, die meiner Ehe entstammen oder besuchte mein jüngstes Kind, das noch zu klein war und auch zu weit weg lebte, als dass ich es einfach hätte "holen" können.

Nun, das ging eine Weile gut und ich hatte auch eigentlich nicht vor, es zu ändern, denn ich ahnte ja, als wie fragil sich das alles herausstellen könnte, wenn sich an den Umständen etwas ändert. Ich habe in dieser ganzen Zeit auch versucht, herauszufinden, ob das mein Weg sein würde, ob ich so auf Dauer leben kann (ich rede insbesondere vom Singledasein) und ob ich das will. Nun, ich habe lernen müssen, dass dem nicht so ist.

Also ist passiert, was passieren musste: ich bin wieder mit einer Frau zusammengezogen. Ich fühlte mich stabil genug bzw. meine Umstände fühlten sich stabil genug an, das zu wagen. Um mit dieser Frau zusammenzuziehen, sie hat auch ein Kind und ist dahingehend nicht flexibel, musste ich in meinen Heimatort zurückgehen, der dummerweise ca. 400km von dem Ort entfernt liegt, an dem meine 3 ehelichen Kinder leben und ca. 600km von dem Ort, an dem mein 4. Kind lebt. Viele sagen jetzt vielleicht "wie kann man so etwas machen, gerade bei DER Historie?", aber ich habe es gewagt. Schon wieder habe ich etwas gewagt, von dem ich - natürlich - wusste, dass das Risiko verdammt groß ist, dass es scheitern könnte. "Lernresistent" höre ich jetzt aus den Mündern einiger von euch und das kann ich noch nicht mal groß wegdiskutieren. Aber die Frau, die ich getroffen habe, kenne ich schon seit 30 Jahren und sie mich. Wir kannten unser beider Vergangenheit und unser beider heutige Umstände. Ich stand nicht mehr so sehr in dem Kreuzfeuer, in dem ich stand, als ich den letzten Versuch eines Neubeginns wagte und und und. Die Lage hatte sich etwas, nein deutlich, beruhigt, die Risiken schienen also viel geringer zu sein, das Fundament tragfähiger. Ich habe den Müttern meiner Kinder ggü.-  auch das war ein deutlicher Unterschied zu früher - mit offenen Karten gespielt, um mit so wenig Ballast wie möglich und ohne Leichen im Keller diesen neuen Weg einschlagen zu können. Die Umgangsregelung mit meinen 3 Kindern aus der Ehe blieb unverändert, wurde nur eben logistisch etwas komplexer. Aber das Verhältnis zwischen ihnen und meiner neuen Frau war von Anfang an super (und nein, das rede ich mir nicht ein), das lief einfach. Die Mutter der Kinder kommt mir etwas entgegen, wenn ich sie hole bzw. zurückbringe und wenn sie noch etwas älter sind, können sie auch mal mit dem Zug fahren. Der Umgang mit meinem jüngsten Kind gestaltete sich nicht ganz so einfach, denn das kann ich wie gesagt nicht abholen, geschweige denn es in den Zug setzen oder sonstiges, da muss ich hin, und das sind eben 600km einfach. Das wusste ich aber vorher, der Plan war, mit der Kindsmutter in Ruhe einen neuen Modus zu finden, der der neuen Situation Rechnung trägt.

Angesichts der neuen Sachlage mussten sich auch noch ein paar weitere Aspekte ändern, denn - und hier komme ich zu dem eigentlichen Anlass dieses Postings - natürlich ergeben sich aus einer neuen Partnerschaft auch wieder neue Verpflichtungen, berechtigte Erwartungen, finanzielle Fragen etc. pp. Wer mal nach dem Konfliktpotential googelt, das sich aus einer solchen Patchworkkonstruktion für die neue Partnewrschaft ergibt (Stichwort "Second Hand Mann" z.B.), der weiß, was ich meine, ich denke, das muss ich nicht breittreten, viele hier haben mit den Implikationen solcher Lebensentwürfe zu kämpfen.

Ohne da jetzt zu sehr ins Detail zu gehen (erstens habe ich nicht mehr viel Zeit und zweitens strapaziere ich eure Geduld schon viel zu sehr): meine neue Beziehung hängt schon wieder am seidenen Faden. So vielversprechend die Voraussetzungen auch waren: die Situation eskaliert immer mehr. Meine neue Frau kannte meine Situation wie gesagt, aber was sie beispielsweise nicht von Anfang an wusste, war, dass ich meinen beiden Exfrauen (Stichwort "Burgfrieden") nach wie vor höhere Summen "hinterherwarf", als ich es formell musste. Auch, dass meine Exfreundin einen vollstreckbaren Titel gegen mich hat, der sie teilweise - wenn auch reduziert - über den 3. Geburtstag des Kindes hinaus bis zu einem bestimmten Punkt absichert, habe ich nicht aktiv und gleich am Anfang "gebeichtet". Sie sagte am Anfang "Ich weiß, dass ich Kompromisse machen muss und das werde ich auch, du wirst deine Dinge so regeln, dass auch wir ein gemeinsames Leben haben werden, was diesen Namen verdient, zeitlich, finanziell und in vielen anderen Hinsichten, aber ich werde dir niemals die Pistole auf die Brust setzen". Nun bin ich auch - das gebe ich unumwunden zu - nach wie vor nicht auf neuerlichen Krieg mit meinen "Exweibern" aus (so, flankiert durch einige sehr unschöne Prädikate bezeichnet meine neue Frau die Mütter meiner Kinder) aus, denn ich habe schlicht und einfach Angst, wieder in Zeiten zurückzufallen, in die ich nie wieder zurück möchte. Nicht nur aus Selbstschutz, denn so, wie ich lange Zeit war, als alle diese Kriege offen ausgetragen wurden, kann es an meiner Seite ja auch niemand lange aushalten, also dient das aus meiner Sicht mittelbar auch dem Erhalt meiner neuen Beziehung. Ich tue mir sehr sehr schwer, das Maß an "Härte und dem passenden Ton dazu" ihnen ggü. anzuschlagen, wie sie es von mir erwartet, denn ich fürchte einfach die Konsequenzen wie der Teufel das Weihwasser. Ich lege auch keinen gesteigerten Wert auf irgendwelche gerichtlichen Auseinandersetzungen, wenn das alles wieder hochflammen sollte und die Mütter meiner Kinder (und so war es sehr sehr lange Zeit, das war ein großer Teil meiner alten Problematik) ihre Macht und ihren Einfluss auf "mein neues Leben", das sie über die Kinder faktisch haben, auch auszuüben und die Kinder so als Waffe gegen genau dieses Leben zu instrumentalisieren.

Meine neue Frau fühlt sich dadurch "zurückgesetzt", "auf dem Abstellgleis", als "Nummer 4 oder 5". "Dir ist es doch sch*egal, wie ich mich fühle, Hauptsache deinen Exweibern geht's gut, sie legen die Füße hoch und haben mehr zum Leben als du bzw. wir". Muss dazu sagen, nach Abzug meiner Unterhaltszahlungen trägt sie mehr zur Bestreitung des Haushalts bei als ich das tue. Denn leider verdiene ich mittlerweile aufgrund einiger sehr unglücklicher Entwicklungen auch deutlich weniger als vorher. Die Bemessungsgrundlage für den Unterhalt ist also eine andere und natürlich passe Ich will die Dinge ändern, aber ich brauche dazu Zeit und ein gewisses Maß an Diplomatie. Sie wirft mir sogar vor, wenn ich in normalem, freundschaftlichen Ton mit meiner Exfrau spreche, um irgendetwas wegen des kommenden Wochenendes o.ä. zu klären. Sie bezeichnet das als "duckmäuserisches Säuseln und "weißt du, wie DAS bei MIR ankommt?". Teilweise hat das noch viel krassere (verbale) Formen und ich stand bereits des Öfteren mit gepackten Koffern auf der Straße. Wenn ich sie um Geduld bitte, weil ich einfach etwas Zeit brauche, um diese Dinge in einer Weise zu verändern, die für die Kinder und meinen Umgang mit ihnen nicht destruktiv sind, dann eskaliert die Situation meistens in den Himmel. Mittlerweile sagt sie "ich dachte, ich könne das, weil ich wusste, wer du bist und welche Umstände du hast. Aber ich musste lernen, dass ich es eben NICHT kann, ich kann diese Kompromisse nicht eingehen, ich bin nicht bereit, darauf zu warten, bis du "in Ruhe deine Dinge geregelt hast". Wir kommen uns auch in diesem Punkt nicht näher, drehen uns total im Kreis. Ich kann sie hundertmal bitten, anzuerkennen, dass ich meine Geschichte nicht einfach im Handstreich ungeschrieben machen kann und dass eine Geschichte, zumal eine mit 4 Kindern, natürlich in die Gegenwart abstrahlt und dass ich meine Kinder niemals vernachlässigen werde. Das weiß sie auch alles und sagt "Natürlich musst du dich angemessen um deine Kinder kümmern und für sie da sein, ich habe selbst ein Kind (lebt teilweise bei uns und teilweise bei seinem Vater) und setze voraus, dass du das tust. Tätest du es nicht, könnte ich dich nicht lieben". Aber sie sagt eben im gleichen Atemzug "Keine Kompromisse, deutlichste Worte an die Adresse deiner Exfrauen, Neuregelung des Umgangs und Einschränkung der Unterhaltszahlungen, und zwar SOFORT, das ist für mich nicht verhandelbar." Ich meine, ich anerkenne die Notwendigkeit, diese Dinge neu zu regeln, und ich tue es ja auch, geht ja gar nicht anders, schon wegen meines immer noch guten, aber halt deutlich niedrigeren Einkommen jetzt. Aber ich kann das nicht mit der Brechstange machen, weil ich weiß, was dann passiert. Nicht nur wegen der Reaktionen der Mütter, sondern auch, weil es direkte Auswirkungen auf mein ganz persönliches Seelenheil hat. An dieser Stelle ist sie vollkommen unnachgiebig. Ich könnte jetzt Geschichten erzählen, was sie mir in diesem Kontext alles vor die Füße knallt, dass sich einem die Nägel an selbigen aufrollen würden, aber ich lasse es damit mal bewenden.

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, wie ich mich ihr ggü. verhalten soll. Gerade heute morgen hat es wieder massiv gekracht, nach einer Nacht auf dem Sofa.

Das alles fühlt sich grausam an. Ich kann - schon wieder - auf einer Seite gefühlt nur Dinge tun, die auf irgendeiner anderen Seite irgendwas beschädigen, vielleicht zerstören. Alles, was ich tun oder lassen kann, sagen oder verschweigen, ist falsch.

Vielleicht kennt der eine oder andere von euch ähnliche Dilemmata, ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass das so ist. Das WWW ist voll von Artikeln über Loyalitätskonflikte in Patchworkfamilien, aber über die Eifersucht der neuen Partnerin, die eben auch sehr zerstörerisch sein kann und über die seltsame Lähmung, die man als Mann seiner Ex ggü. hat, wenn es um die Kinder geht, wird, wenn überhaupt, nur am Rande berichtet.

Danke für eure Geduld,

gordian_knot

It isn’t the mountain ahead that wears you out; it’s the grain of sand in your shoe.

Robert W. Service

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 25.09.2013 18:22
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Knoten,

willkommen im Forum.

Gerade heute morgen hat es wieder massiv gekracht, nach einer Nacht auf dem Sofa.

Ist das ein kontinuierlicher Krach, oder eher regelmäßig wiederkehrend ?

Meine Meinung (habe mich durchaus komplett durchgekämpft, wofür Du mich gerne bewundern darfst; das Auffinden der Textpassagen, auf die ich mich beziehe, ist mir via Zitatsfunktion jetzt aber doch zu mühselig):
Wenn Deine jetzige Partnerin Dein Leben tatsächlich bezuschußt, dann hat sie m.E. ein moralisches Recht dazu, sich über Deine Unterhaltsverpflichtungen aufzuregen.
Aber - so verständlich die Gefühle Deiner Partnerin ("4. / 5. Stelle") auch sind - wenn Du einen fairen Anteil zum gemeinsamen Haushalt beiträgst, dann nicht.

Ob die Möglichkeit besteht, an den UH-Zahlungen für die Mütter zu schrauben, hängt nicht zuletzt von der Art der Vereinbarung, dem Kindesalter, der Ehedauer, Deiner Einkommensveränderung und sonstiger Geschichten ab ...

Mein Rat (der sich wieder mal einfacher schreibt, als er umzusetzen ist):
Schlage Deiner Partnerin eine räumliche Trennung vor (zumindest temporär) ...
... und kümmere Dich währenddessen um die UH-Geschichten.
Das ist DEINE Sache und ihre Gefühle sind in diesem Zusammenhang IHR Problem. Ändern kannst Du diese Gefühle dabei nur sehr schwer (eher gar nicht).

Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 25.09.2013 19:08
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi gordian_knot und willkommen bei V.s.

Du willst es allen rechtmachen.Hast Angst vor Problemen mit deinen Exen, vor Problemen mit deinen Kindern uns schaffst dabei Probleme in deinem jetzigem Leben, mit deiner jetzigen Frau.
Ich kann sie gut verstehen.
Du musst anfangen aufzuräumen.

Wie sieht es den mit den Unterhaltszahlungen aus, wie viel bezahlst du freiwillig zu viel?

Das ist der erste Punkt, den du in Angriff nehmen solltest und zwar jetzt und nicht irgendwann mal.

Gruss Wedi

AntwortZitat
Geschrieben : 25.09.2013 19:14
(@gordian_knot)
Schon was gesagt Registriert

Hey,

erstmal danke für deine Antwort und für's Durchkämpfen (weiß ja, dass ich es einem eigentlich geneigten Leser nicht einfach mache mit meinem Sermon ;-))

Ist das ein kontinuierlicher Krach, oder eher regelmäßig wiederkehrend ?

Naja, es ist einer, der jetzt seit einiger Zeit immer wieder und vor allem immer länger und heftiger ausbricht. Wir einigen uns - bis jetzt jedenfalls - am Ende über so eine Art Waffenstillstand, in dem sie versucht, dieses Thema nicht immer wieder aufs Neue aufs Tableau zu packen und sozusagen "Wasserstandsmeldungen" abzufragen, mit denen sie zusätzlichen Druck aufbaut. Nach dem Motto "Und? Was genau hast du seit gestern 16.34h verändert und wie lange brauchst du für den Rest?". Denn sie gibt mir immer mal wieder vordergründig Zeit ("OK, ich halte einfach die Füße still und lasse dich machen, ohne dich dauernd drauf anzusprechen"). Sie sagt dann gerne "Ich habe dir nun schon so oft diese Chance gegeben, endlich zu HANDELN". Ja, hat sie. Um sie mir am nächsten Morgen wieder wegzunehmen, indem sie sagt "Du hast immer noch nichts getan, ich sehe keine Veränderung, du ruhst dich doch jetzt schon wieder auf der Zeit aus, die ich dir gebe". Dabei tue ich natürlich was: ich regele das mit dem Umgang neu, und zwar beidseitig, auch wenn meine Bestrebungen nicht auf allen Seiten auf sonderlich fruchtbaren Boden fallen, aber ich bemühe mich darum, nachweislich. Ich reduziere meinen Unterhalt unter Berücksichtigung meines neuen Einkommens und des Alters der Kinder. Ich habe einen Termin beim Anwalt gemacht, um mich beraten zu lassen, wie ich diesen vermaledeiten Titel aus der Welt schaffen kann oder zumindest abmildern, der der Mutter meines 4. Kindes die Not nach der Suche von Betreuungsplatz fürs Kind und Arbeit für sie nimmt. Ich tue noch einiges mehr, um die Voraussetzungen zu schaffen, dass meine neue Beziehung funktionieren kann bzw. die Frau nicht "zu kurz" kommt, in jeder Hinsicht. Wie ich finde jedenfalls. Sie sieht das ganz anders und sagt "Du tust GAR NICHTS und lehnst dich zurück, aber das lasse ich nicht mehr lange mit mir machen".

Wenn Deine jetzige Partnerin Dein Leben tatsächlich bezuschußt, dann hat sie m.E. ein moralisches Recht dazu, sich über Deine Unterhaltsverpflichtungen aufzuregen.
Aber - so verständlich die Gefühle Deiner Partnerin ("4. / 5. Stelle") auch sind - wenn Du einen fairen Anteil zum gemeinsamen Haushalt beiträgst, dann nicht.

Naja, was die laufenden Kosten betrifft, bezuschusst sie mich nicht, d.h. ich liege ihr nicht auf der Tasche oder so. Ich verdiene jetzt wie gesagt um einiges weniger als in meinem alten Job, aber immer noch richtig gut (85k und ich habe keine Kosten für Auto, Telefon etc.). Und ich habe wie gesagt die Zahlungen an meine Exfrau auf die Zahlen reduziert, die in der D'dorfer Tabelle stehen. Da sie mittlerweile wieder verheiratet ist (und der Mann in dem Haus wohnt, für das ich immer noch zu 50% im Grundbuch stehe und für das ich auch nach wie vor hafte (wobei das jetzt zeitnah alles geändert wird, um das zu können, hat sie u.a. auch geheiratet), beziffert sich das auf fast 1.000€ im Monat weniger, nur an ihre Adresse. Den U an die Exfreundin habe ich auf das runtergeschraubt, was in diesem blöden Titel steht (hatte vorher nochmal was "draufgepackt") und wenn das Kind 3 ist, werden es nochmal 350€ weniger. Aber weniger zahlen, als im Titel steht, das kann ich halt nicht, sonst schickt die mir eiskalt den Gerichtsvollzieher ins Haus. So zahle ich immer noch ca. 350,- mehr, als ich bis zum 3. Geburtstag müsste.

Meine neue Partnerin hat mir ganz am Anfang einmal in Sachen "Liquidität" geholfen, als wir noch nicht zusammengewohnt haben. Das hat sie mir förmlich aufgedrängt, ich wollte das eigentlich nicht annehmen und ich werde es ihr auch bei Zeiten zurückgeben. Und sie hat die komplette Wohnungseinrichtung bezahlt, das hätte ich nicht gekonnt, da mein Vermögen vollständig aufgebraucht ist durch die letzten Jahre. Falls wir uns trennen sollten, gehört das also alles ihr. Sie hat also einiges an Anfangsinvestitionen "vorgestreckt", das ist einfach so. Aber das bestreite ich ja auch nicht und ich bestreite auch nicht ihr moralisches Recht, gewisse Dinge einfach einzufordern. Jeder Mensch hat Bedürfnisse, sie natürlich auch und ich will ihr diese Bedürfnisse ja auch erfüllen, das ist nicht das Problem. Ich will, dass sie glücklich ist, immerhin liebe ich sie. Ich kann nur nicht auf Teufel komm' raus die Ellbogen auspacken und ohne Rücksicht auf Verluste "Tabula rasa" machen. Sie erwartet das aber, und wenn DAS in Granit gemeißelt ist, dann haben wir keine Chance.

Schlage Deiner Partnerin eine räumliche Trennung vor (zumindest temporär) ...
... und kümmere Dich währenddessen um die UH-Geschichten.

Das habe ich schon vorgeschlagen, kommt für sie nicht infrage. Ich muss "meine Baustellen" von hier aus beseitigen, und "zwar schnell". Und "ohne mich damit weiter zu belasten". Da war er wieder, der zu quadrierende Kreis. Ich habe ihr gesagt, dass meine Geschichte teil meiner Gegenwart ist und damit Teil meiner Selbst, denn diese Geschichte atmet und ich liebe sie. Und wer in dieser Gegenwart an meiner Seite lebt, vor dem kann ich diesen Teil meiner Existenz nicht verstecken bzw. die Aufarbeitung davon. Zumal sie ja dazu neigt, diese Diskussion dauernd selbst anzustoßen, alle paar Tage tut sie das und das Intervall wird immer kürzer. Sie provoziert also das Streitgespräch darüber und beschwert sich dann, dass es stattfindet, weil es sie so belastet. Das ergibt für mich keinen Sinn.

Gruß knot

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Robert W. Service

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 25.09.2013 19:42
(@gordian_knot)
Schon was gesagt Registriert

Hi Wedi,

auch dir einen herzlichen Dank für deine Antwort.

Du willst es allen rechtmachen.Hast Angst vor Problemen mit deinen Exen, vor Problemen mit deinen Kindern uns schaffst dabei Probleme in deinem jetzigem Leben, mit deiner jetzigen Frau.
Ich kann sie gut verstehen.
Du musst anfangen aufzuräumen.

Das weiß ich und ich tue es ja auch. Ich kann nur nicht das Tempo und die Kompromisslosigkeit dabei an den Tag legen, die die von mir erwartet. Sie sagt "Ich habe meine Baustellen ja auch sofort bereinigt, als wir zusammengekommen sind, du tust das nicht und das zeigt mir, dass ich dir egal bin". Ich finde diese 100%-Schlussfolgerung, die sie da zieht, ziemlich haarsträubend. Ich habe nunmal ganz anders gelagerte "Baustellen" als sie die hatte und ich lehne mich einfach mal aus dem Fenster und behaupte, die sind um einiges komplexer als die ihren. Und auch meine Geschichte ist eine ganz andere, das kann man doch nicht einfach über einen Kamm scheren. Außerdem bin ich auch ein anderer Mensch als sie und Menschen haben unterschiedliche Charaktere, die man nicht einfach abstreifen kann wie eine Schlange ihre Haut. Sie verherrlicht Männer, die, um keinen Unterhalt zahlen zu müssen, schwarz arbeiten oder die ihrer Ex minutiös auf Heller und Pfennig Unterhalt abziehen, wenn das/die Kind(er) mal eine Nacht länger als sonst bei Papa bleiben. Ich werde niemals so ein Exmann sein. Ich handele, aber nach meinen Regeln und meinen zeitlichen Vorstellungen. Ich kann nicht anders, denn ich weiß, wo ich herkomme und da will ich wie gesagt nicht wieder hin. Wenn ich ihr die Geschichte der Phase erzähle, in der ich am Ende in der Klinik gelandet war, tut sie das als "in Selbstmitleid baden" ab. Sie war aber nicht dabei und ich finde das ein ganz klein wenig vermessen. Eine Partnerschaft ist IMMER ein Kompromiss, ein Geben und ein Nehmen, gerade in solchen Patchworkkonstrukten. Ich finde es legitim, zumindest ein gewisses Maß an Geduld an den Tag zu legen, denn dass ich handele, sollte auch für sie erkennbar sein. Sie redet es nur weg, das finde ich nicht ganz fair, ohne jetzt mitleidheischend sein zu wollen.

Wie sieht es den mit den Unterhaltszahlungen aus, wie viel bezahlst du freiwillig zu viel?

Ca. 900,- zu viel an meine Exfrau (aber unter der Berücksichtigung der Zahlen meines neuen Jobs, und die kenne ich erst seit gestern endgültig), mit den alten Zahlen waren es ungefähr 350,- zu viel, die hatte ich schon letzten Monat reduziert. Jetzt habe ich den U vollständig angepasst. Verheiratet ist sie auch erst seit einigen Wochen wieder, also auch das konnte ich nicht ohne weiteres vorher schon berücksichtigen. Jetzt zahle ich tatsächlich nur noch den U an die Kinder, der in der Tabelle steht.

Und 110,- zu viel (also über dem titulierten Betrag) an die Exfreundin. Die habe ich letzten Monat bereits gekürzt, jetzt muss ich halt trotz des niedrigeren Einkommens immer noch einiges zu viel zahlen, da es den Titel gibt. Bei ihr ist das nicht ganz so leicht zu berechnen, weil das Kind unter 3 ist und auch, wenn es 3 ist, muss man ja im Zweifel noch anteilig auch für die Mutter zahlen, wenn das mit der (Teilzeit-)Jobfindung nicht so einfach ist bzw. nicht klappt. Ich denke, hier zahle ich wegen des Titels heute etwa noch 350,- mehr, als ich es müsste, würde es den Titel nicht geben. Und wie gesagt: ich bemühe mich, den aus der Welt zu schaffen, auch wenn ich damit rechnen muss, dass das wieder...ja...Krieg bedeutet. Da muss ich dann wohl durch.

Gruß knot

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Robert W. Service

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 25.09.2013 20:25
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi gk,

Sie verherrlicht Männer, die, um keinen Unterhalt zahlen zu müssen, schwarz arbeiten oder die ihrer Ex minutiös auf Heller und Pfennig Unterhalt abziehen, wenn das/die Kind(er) mal eine Nacht länger als sonst bei Papa bleiben.

Aha,

die Dame hat doch auch Kinder. Bekommt sie Unterhalt für diese? Würde sie solche Männd er immer noch verherrlichen, wenn es sie trifft? Wenn ihr Ex keinen KU mehrzahlt und lieebr gar nicht oder schwarz arbeitet? Nein? Oh, warum denn nicht?

Ich muss ehrlich sagen,ich habe deinen Eingangsthread nicht vollständig gelesen, aber was ich bisher gelesen hab bringt mich nur zu einem Rat: Nimm die Beine in die Hand und lauf. Mit dieser Frau wirst du nie glücklich werden.

Ohne sie bist du besser dran. Siewird dich mit Haut und Haaren vereinnahmen und erst zufrieden sein w,enn du deine Kinder nicht mehr sieht. Heute ist es das Geld, morgen die ZEit, die du mit deinen Kindern verbringst undübermorgen etwas anderes...

Gruß Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 25.09.2013 20:36
(@gordian_knot)
Schon was gesagt Registriert

Hi Tina,

naja, sie bekommt nicht viel U von ihrem (Noch-)Mann, ein paar hundert Euro. Die beiden haben sich relativ harmonisch getrennt und er verdient zwar nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt super. Da ihr Sohn etwa die Hälfte seiner Zeit bei seinem Vater verbringt, haben sie sich auf relativ wenig U geeinigt. Sie legt auch immer RIESIGEN Wert auf die Feststellung, von keinem Mann abhängig zu sein. Sie hat 3 Jobs und steht durchaus auf eigenen Füßen, das muss ich ihr lassen. Es geht ihr nicht vorrangig um "mein Geld", das glaube ich ihr, denn aktuell hat sie davon ja auch nicht viel bis nichts, denn es bleibt mir ja nicht viel (nicht sehr viel über Selbstbehalt, vor der Reduzierung meiner U-Zahlungen war es weniger, zumindest als ich den "schlechteren" Job annehmen musste).

Und sie mag meine Kinder, zumindest die 3, die sie kennt (das jüngste war ja noch nie bei mir), auch das glaube ich ihr, denn es ist offensichtlich.

Das macht es aber nicht leichter, mit ihrem Druck umzugehen... Und mit der Kompromisslosigkeit, die sie an den Tag legt. Sie hat glasklar und wortwörtlich gesagt "Es MUSS zu 100% so laufen, wie ich das will, sonst wird es nicht funktionieren. Die Baustellen, die es hier gibt, sind zu 100% deine und ich bin nicht bereit, auf Dauer darunter zu leiden, dass du sie nicht SCHNELLSTENS ALLE beseitigst und zwar ohne Rücksicht auf Verluste".

Das ist ihre Attitüde und die kann ich so nicht akzeptieren. Ich verstehe sie ein Stückweit, aber nicht in dieser Krassheit.

Gruß knot

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Robert W. Service

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 25.09.2013 20:45
(@wedi)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Irgendwie erinnert mich das an jemanden, den ich hier schon länger nicht mehr gelesen habe. :puzz:

Ohne jetzt den Psychoanalytiker raushängen zu lassen, kann es sein, das du dich nicht positionierst?

Redet Ihr miteinander, oder redet sie?Hast du Angst wieder allein zu sein?

Reagiert sie so, weil Du es zulässt?

Ich denke du steckst in einer Spirale, die dich immer weiter nach unten dreht.

Gruss Wedi

AntwortZitat
Geschrieben : 25.09.2013 20:56
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin nochmal,

Nimm die Beine in die Hand und lauf. Mit dieser Frau wirst du nie glücklich werden.

Gedacht habe ich das vorhin auch ... aber aus weiblicher Feder klingt das irgendwie überzeugender.

Ich denke, dass Knot das im Grunde selbst weiß, aber nicht wahrhaben will.

Die Baustellen, die es hier gibt, sind zu 100% deine und ich bin nicht bereit, auf Dauer darunter zu leiden, dass du sie nicht SCHNELLSTENS ALLE beseitigst und zwar ohne Rücksicht auf Verluste".

Worunter leidet sie denn ? Ich sehe das Leid eher bei Dir ...

Ich denke du steckst in einer Spirale, die dich immer weiter nach unten dreht.

Yep.

Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 25.09.2013 21:48
(@tarek)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi Gordian,

auch von mir Willkommen bei Vatersein. Es ist sicher eine sehr gute Idee, Dich mit anderen Trennungsvätern auszutauschen.

Es liest sich ganz so, als ob Du in Deiner neuen Beziehung wieder auf bestem Wege bist, psychisch so herunterzukommen wie schon nach der letzten.

Einen Punkt habe ich nicht ganz verstanden:

Ich habe in dieser ganzen Zeit auch versucht, herauszufinden, ob das mein Weg sein würde, ob ich so auf Dauer leben kann (ich rede insbesondere vom Singledasein) und ob ich das will. Nun, ich habe lernen müssen, dass dem nicht so ist.

Also ist passiert, was passieren musste: ich bin wieder mit einer Frau zusammengezogen.

Das klingt fast so, als ob Du von einer Sucht sprichst - ?

Gruss
Tarek

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2013 00:16




(@gordian_knot)
Schon was gesagt Registriert

..., kann es sein, das du dich nicht positionierst?
Redet Ihr miteinander, oder redet sie? Hast du Angst wieder allein zu sein?

Doch, ich denke schon, dass ich mich positioniere, und zwar ziemlich klar. Das Problem liegt eher darin, dass ihr die Methoden, mit denen ich das tue, nicht ausreichen und dass es ihr zu lange dauert, bis die Zielposition erreicht ist. Ich artikuliere klar, wo ich heute BIN (emotional, finanziell etc.), schildere ihr die Gründe, die dazu führen, dass ich nicht per Handstreich da sein kann, wo ich gerne WÄRE (was sie aber dadurch in Abrede stellt, dass das nicht gelten könne, weil sie ja schließlich "ihre Baustellen auch ganz schnell beseitigt hat und die Tatsache, dass ich das nicht schaffe bzw. tue, spricht ja wohl Bände dafür, welchen Stellenwert ich für dich habe". Nur, dass sie halt - wie gesagt - ganz andere und auch weniger "Baustellen" hatte als ich. Man kann familiäre Historien und die Umgehensweise mit ihren Folgen auf das Heute ja nicht so wirklich in einen Topf werfen. Sie war (ist noch) verheiratet mit einem Mann, den ich übrigens auch ganz gut kenne, mit dem sie seit ca. 10 Jahren eine Art "gegenseitig akzeptierte, nicht mehr lebendige Ehe" geführt hat. Sie lebte als sowas wie eine gute Freundin ihres Mannes (und umgekehrt) in dessen Haus, wie eine WG, in der 2 Mitbewohner zufällig aus Versehen einen Trauschein haben, aber keiner interessiert sich mehr dafür. Sie hatten sich wegen ihres Sohnes quasi stillschweigend darauf geeinigt, dass man eine nette kleine Kulisse aufbaut, aber jeder geht seiner Wege und tut, wozu auch immer er Lust hat. Als ich sie dann wieder traf (und sie ihm das sagte), sagte er nur lapidar "Naja, ist doch schön, wenn er wieder in deinem Leben ist. Dann werde mit ihm glücklich, bis dann. Und unser Sohn kann dann - wenn er das möchte (was er tut, Anm. des TE) anteilig bei mir und bei euch wohnen". DAS war keine Baustelle. Und sie hat 2 so lose - naja ich nenne es mal "Bekanntschaften" beendet, die sie immer mal getroffen hat, was im Rahmen dieses erwähnten Szenarios mit ihrem Ehemann praktisch legitimiert war. Das wollte sie aber "eh schon lange beenden" und das war dann mit jeweils einer SMS erledigt. Auch DAS war keine Baustelle. Ich habe ein paar komplexere Dinge mit in diese Beziehung gebracht, und das wusste sie auch. Dinge, die eben nicht eh schon lange - wenn auch unausgesprochen - geklärt sind oder mit einer SMS lapidar zu klären sind. Dinge, die eine ganz andere Tragweite haben, zumal sich bei ihr das alles an einem Ort abspielt und die Regelung mit ihrem Kind kein Problem ist. Er sieht seinen Papa so oft, wie er will und seine Mama halt auch. Das trägt natürlich nicht nur zur Zufriedenheit des Kindes bei, sondern auch zu der beider Elternteile. Bei mir sieht das alles ganz anders aus.

Aber sie sagt einfach "Wir haben uns wieder getroffen und ich war glücklich darüber. Wir hatten beide unsere Baustellen. ICH habe meine SOFORT bearbeitet und beseitigt. DU deine nicht. In der Folge heißt das, dass ich dir nicht wichtig bin und dir mein Glück egal ist, Hauptsache, deinen Exweibern geht's gut". Sie stellt sich einfach auf ein Podest und meißelt das in Granit, nein, in Diamant. Und ignoriert völlig, dass ich ja dabei bin, diese Dinge zu regeln. Stellt es einfach in Abrede. Und wenn ich tatsächlich etwas erreicht habe bzw. getan, was auch erkennbare Folgen hat, die sie nicht einfach wegreden kann, dann sagt sie "das ist nichts wert, das hast du nur gemacht, damit ich die Füße still halte, das lasse ich nicht gelten". Es ist, als wolle sie auf Teufel komm' raus, dass sie das Recht hat, aus der Situation ableiten zu können, dass ich ad1) ein verantwortungsloser  **tsts - ID 6** bin, dem man nicht trauen kann (von mangelndem Vertrauen redet sie virtuos) und dass ad2) sie zu Recht unglücklich ist. Sie sagt, sie will mit mir glücklich sein bzw. werden, entzieht mir aber im selben Moment den Boden, auf dem ich das herbeiführen könnte. Sie redet es mit Anlauf kaputt, und das verstehe ich nicht, damit komme ich einfach nicht zurecht.

Auf die Frage bezogen, wer redet: nun ja, ich rede etwa 75% der Zeit, weil ich immer noch händeringend versuche, ihr meinen Werdegang zu plausibilisieren. Den Teil davon, den sie nicht kannte bzw. bei dem sie einfach nicht dabei war. Um ihr zu erklären, warum ich mit der Situation heute nicht so radikal umgehen kann, wie sie es von mir erwartet. Ich bin bestimmt nicht auf den Mund gefallen und kann normalerweise Dinge ziemlich gut veranschaulichen und auch komplexe Sachverhalte ganz gut erklären. Das tue ich in meinem Job ständig und ich bin - so denke ich - ganz gut darin. Hier scheitere ich daran, und zwar mit Anlauf. Ich erreiche sie damit einfach nicht. Ich rede gegen eine Wand. Und diese Wand redet natürlich auch: sie benutzt etwa 50 verschiedene Vokabeln, die sie in ständiger Litanei immer mal wieder neu aneinanderreiht, aber die Message bleibt immer dieselbe. Als würden wir gar nicht geredet haben. Plötzlich kehrt sie zum Ausgangspunkt zurück und sagt wieder diese Sachen von den Baustellen und dem Egalsein usw.

Echt, das macht mich total verrückt.

Nein, ich habe EIGENTLICH keine Angst, alleine zu sein, ich war es jetzt lange genug. Es fühlte sich nicht toll an, weil irgendwas fehlte, aber deshalb war ich nicht einsam oder so. Ich war keinem Rechenschaft schuldig, wie das in einer Beziehung nunmal der Fall ist im Rahmen der Kompromisse, die mit jeder Partnerschaft einhergehen. Und vielleicht bin ich jemand, für den eine Frau zuviele Kompromisse eingehen muss, um es funktionabel zu machen und das führt dann letztlich unweigerlich zum Crash. Ich wiederum fühle mich ständig wie auf der Anklage-, manchmal sogar der Schlachtbank. Ständig auf Bewährung, unter Beobachtung, argwöhnisch wird alles bewertet, was ich tue oder lasse, was ich zu wem sage und wie das klingt bzw. wie man es, wenn man das gerne möchte, gegen mich verwenden kann (weil ich z.B. "zu nett" mit meiner Exfrau umgehe). Diese beiden Dinge gehen zusammen wohl einfach nicht, ist nicht das erste Mal, dass mir diese Erkenntnis durchschimmert. Vielleicht muss ich einfach Single bleiben. Also Angst vor dem Alleinesein nicht. Ich will nur nicht, dass schon wieder etwas scheitert. Ich wünsche mir einfach, dass mal was Bestand hat, was ich anfange. Ich will für mich und letztlich auch für meine Kinder mal sowas wie Verläßlichkeit und Stetigkeit nach außen tragen. Und das tue ich nicht nur wegen der Außenwirkung, sondern auch, weil ich nur so meinen inneren Frieden kann glaube ich.

Reagiert sie so, weil Du es zulässt?

Vielleicht. Ich sagte ja, dass ich Projektionsfläche biete. Ich räume gern meine Schuld ein, meistens irgendwann einfach nur, um meine Ruhe zu haben (was aber beileibe nicht immer der Effekt ist).

Ich denke du steckst in einer Spirale, die dich immer weiter nach unten dreht.

Ja, das tue ich definitiv. Das wollte ich unter allen Umständen verhindern, denn ich war schon ziemlich weit unten und da wollte ich an sich nicht mehr unbedingt hin. Zumal ich irgendwie immer alle da hin mitzunehmen scheine, das fühlt sich auch nicht gerade besonders gut an.

It isn’t the mountain ahead that wears you out; it’s the grain of sand in your shoe.

Robert W. Service

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 26.09.2013 10:50
(@gordian_knot)
Schon was gesagt Registriert

Gedacht habe ich das vorhin auch ... aber aus weiblicher Feder klingt das irgendwie überzeugender. Ich denke, dass Knot das im Grunde selbst weiß, aber nicht wahrhaben will.

Natürlich denke ich das und ja, es klingt aus "Dem Munde" einer Frau tatsächlich überzeugender, weil es das ein Stückweit "von der anderen Seite des Grabens" legitimiert. Ich hatte meine Beine ja auch schon des Öfteren in der Hand und bin losgelaufen. Nur dass ich bis jetzt nicht sonderlich weit gekommen bin, weil sie immer dann, wenn sie den Eindruck bekommen muss, dass ich es diesmal ernst meine, einlenkt und (für ein paar Stunden, bevor es erneut losgeht) Dinge sagt wie "Ich weiß ja, das es schwer ist für dich und ich weiß auch, dass ich es dir nicht einfach mache, dass du eher Rückendeckung brauchst als zusätzlichen Druck. Also halte ich jetzt einfach mal eine Weile die Klappe und lasse dich machen, weil ich dich nicht verlieren will". Diese Weile hält dann längstens bis zum nächsten Morgen.

Worunter leidet sie denn ? Ich sehe das Leid eher bei Dir ...

Darunter, dass es an meiner Seite - und das rede ich ja auch nicht weg - im Moment bestimmt nicht gerade einfach ist und dass sie "nicht nur Verantwortung für mich selbst, sondern auch für mein Kind habe und so, wie das mit dir läuft, geht mein Leben und das meines Kindes den Bach runter". Sie gibt mir aber nicht die Möglichkeit, daran etwas zu ändern, jedenfalls nicht in der Zeit, die ich dafür brauche, die entsprechenden Umstände zu schaffen, dass das Fundament tragfähig ist. Sie erwartet, dass ich die alten Kriege riguros wieder anzettele, um mit ihr Frieden zu haben. Ich habe also entweder Krieg links oder Krieg rechts und damit die Wahl zwischen Pest und Cholera.

It isn’t the mountain ahead that wears you out; it’s the grain of sand in your shoe.

Robert W. Service

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 26.09.2013 11:06
(@gordian_knot)
Schon was gesagt Registriert

Das klingt fast so, als ob Du von einer Sucht sprichst - ?

Naja, ganz so weit würde ich nicht gehen, aber du hast schon recht: ich tue mir nicht leicht, alleine zu sein (auch wenn ich keine Angst davor habe, wie ich an anderer Stelle ja gesagt habe). Ich habe ein Bedürfnis danach, abends an der Seite einer Frau einzuschlafen und morgens an der Seite derselben Frau aufzuwachen. Und auch danach, das für eine möglichst lange Zeit an der Seite derselben Frau zu tun. Ich hab's anders probiert, eben weil ich herkam, wo ich herkam und nicht einfach ignorieren konnte, dass es anscheinend nicht funktioniert (ob nun wegen meiner Geschichte, den darin handelnden Personen oder schlicht, weil ICH es nicht kann, wieviel Prozent von was dazu beiträgt, dass es am Ende des Tages nicht klappt, vermag ich nicht zu beziffern).

Aber ist es eine Sucht, wenn man den Wunsch nach einer Partnerschaft hat? Vielleicht, wenn man eigentlich weiß, dass man keine haben sollte...

It isn’t the mountain ahead that wears you out; it’s the grain of sand in your shoe.

Robert W. Service

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 26.09.2013 11:12
(@united)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Knoten,

Du bist ja nicht doof und reflektierst das Ganze ziemlich selbstkritisch.

Objektiv betrachtet ist das ...

Wir hatten beide unsere Baustellen. [...] DU deine nicht. In der Folge heißt das, dass ich dir nicht wichtig bin und dir mein Glück egal ist, Hauptsache, deinen Exweibern geht's gut

... schlichtweg nicht wahr.

Du hast Deine Baustellen bearbeitet (bei der Nachbesserung hast Du durchaus Erfolge verbuchen können, ob sich weiter nachbessern lässt, ist aus dem Geschriebenen heraus nicht mit Gewißheit vorhersehbar). In erster Linie ist SIE mit dem Ergebnis nicht zufrieden (aus welchen Motiven auch immer).

IHR Glück liegt nicht in Deiner Verantwortung ... wer unglücklich sein will, findet immer etwas:

Heute ist es das Geld, morgen die Zeit, die du mit deinen Kindern verbringst und übermorgen etwas anderes...

Ich war über 10 Jahre mit einer Frau zusammen, der ständig etwas nicht in den Kram passte.
Rückblickend war ich der Hamster im Laufrad und habe ständig nachgebessert ... das Ende des Liedes war jemand anderes, der sie endlich verstand ...
Daraus habe ich gelernt ... und ja, das macht das Leben mit einem neuen Partner (und für den Partner das Leben mit mir) nicht einfach.
Wie Du mit bestimmten Themen umgehst (zu denen ich neben Ex-Frau und drei Kindern auch Fußball zähle, weil ich aus diesem Hobby Energie schöpfen kann) ist schlicht DEINE Sache.
... auch wenn das Eingehen von Kompromissen zu einer Partnerschaft gehört.

So Du die Partnerschaft noch nicht innerlich gekündigt hast, wäre eine Paartherapie eventuell ein gangbarer Weg ... ansonsten ist das endgültige Scheitern der Beziehung nur eine Frage der Zeit.

Gruß
United

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2013 11:38
(@gordian_knot)
Schon was gesagt Registriert

Du bist ja nicht doof und reflektierst das Ganze ziemlich selbstkritisch.

Vielen Dank für die Blumen. Ich denke auch, dass ich selbstkritisch bin und ich schätze, es wäre auch unangebracht, es nicht zu sein. Denn ich habe viel Mist gebaut und darunter mussten vielen Menschen leiden, insbesondere meine Kinder. Es wäre vermessen, mich hinzustellen und als Opfer darzustellen, denn das bin ich schlicht nicht. Ich bin aber auch nicht an allem Leid der Welt schuld und das wollen mich - gefühlt - aber die Frauen, die um mich herum waren oder sind, irgendwie immer gerne glauben lassen. Das ist aber exakt der Punkt, an dem die Projektionsfläche, die ich biete, enden muss. Denn das ist mir zu einfach: "DU bist schuld, und zwar an allem. Heile es, und zwar SOFORT". Was glaubt ihr, wie oft ich den Satz "Das hast DU verbockt, SIEH' ZU!" gehört habe, und zwar multilateral und gleichzeitig. Es gibt auch wie erwähnt nicht wenige (die zugegebenermaßen aber auch "gebiast" sind, weil sie in der Regel aus meiner Familie stammen, wie z.B. mein Bruder), die sagen "Selbstkritik ist ja ok, aber du bist masochistisch, das grenzt an Selbstkasteihung und wenn du damit nicht aufhörst, werden deine (Ex-)Frauen nicht damit aufhören, zusätzlich auch noch draufzuprügeln". Da ist sicher was Wahres dran, aber da ist wieder das Problem der Objektivität, die einfach ist, wenn man etwas von außen betrachtet. Wenn man mittendrin steckt, kann man das nicht allzu leicht in Handlungen übersetzen, die daran etwas ändern. Würde ich von außen auf meine Situation gucken oder wäre es ein anderer, dessen Situation ich kommentieren soll, könnte ich auch objektiv sein und würde garantiert genau dasselbe sagen. Objektivität ist für Subjekte nunmal schwer, das liegt schon in der Natur der Sache. Den Rat "Hau' einfach endlich mal auf den Tisch und zwar bei ALLEN, sage gleichsam "Ihr könnt mich alle mal, von heute ab läuft es so, wie es überall anders nach einer Trennung auch läuft", dieser Rat ist genauso gut wie (zumindest für mich anscheinend) schwer umzusetzen. Ich habe schlicht das Gefühl, als balancierte ich barfuß durch ein Minenfeld.

Objektiv betrachtet ist das ...... schlichtweg nicht wahr.

Kannst du ihr das bitte persönlich sagen? Ich kann ihr das nämlich - aller Eloquenz, die man mir so nachsagt - zum Trotz.

Du hast Deine Baustellen bearbeitet (bei der Nachbesserung hast Du durchaus Erfolge verbuchen können, ob sich weiter nachbessern lässt, ist aus dem Geschriebenen heraus nicht mit Gewißheit vorhersehbar). In erster Linie ist SIE mit dem Ergebnis nicht zufrieden (aus welchen Motiven auch immer).

Sehe ich auch so. Und wenn die Zeit nicht reicht, um meine Beziehung bis zum angestrebten Endzustand (denn ich bin ja noch nicht am Ende, hier geht es ja nicht um die Entscheidung, welche Pizza ich heute bestelle und wenn die Entscheidung durch ist, ist das Thema sprichwörtlich gegessen) zu erhalten, dann muss sie eben enden. Ich rechne ehrlich gesagt damit, dass sie das tun wird, eine der nächsten Eskalationen wird die letzte sein. Ich wünsche mir etwas anderes, aber ich muss dieser Möglichkeit einfach ins Auge sehen.

IHR Glück liegt nicht in Deiner Verantwortung ... wer unglücklich sein will, findet immer etwas

Das unterschreibe ich. Ich habe das Gefühl (und das habe ich versucht, ihr zu sagen), dass sie förmlich darum bettelt, unglücklich zu sein und ich nicht glaube, daran etwas ändern zu können, wenn sie ihre starre Haltung nicht aufgibt.

Ich war über 10 Jahre mit einer Frau zusammen, der ständig etwas nicht in den Kram passte.
Rückblickend war ich der Hamster im Laufrad und habe ständig nachgebessert ... das Ende des Liedes war jemand anderes, der sie endlich verstand ...
Daraus habe ich gelernt ... und ja, das macht das Leben mit einem neuen Partner (und für den Partner das Leben mit mir) nicht einfach.
Wie Du mit bestimmten Themen umgehst (zu denen ich neben Ex-Frau und drei Kindern auch Fußball zähle, weil ich aus diesem Hobby Energie schöpfen kann) ist schlicht DEINE Sache.
... auch wenn das Eingehen von Kompromissen zu einer Partnerschaft gehört.

So Du die Partnerschaft noch nicht innerlich gekündigt hast, wäre eine Paartherapie eventuell ein gangbarer Weg ... ansonsten ist das endgültige Scheitern der Beziehung nur eine Frage der Zeit.

Wie dieser Hamster fühle ich mich schon seit etwa 20 Jahren, nur dass sich das Laufrad über die Jahre immer mal geändert hat. Ich dachte, jetzt kann der Hamster endlich mal aus seinem Scheißkäfig und ein bisschen an der Wiese schnuppern, die drumrum wächst. Ich glaube aber, dass ich vom Regen in die Traufe "gehamstert" habe. Habe ein Déjà Vu am nächsten. Been there, done that. Langsam mag ich nicht mehr.

It isn’t the mountain ahead that wears you out; it’s the grain of sand in your shoe.

Robert W. Service

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 26.09.2013 12:00
(@kitty)
Schon was gesagt Registriert

Moin allerseits!

Ehrlich gesagt ist mir nicht so ganz klar, was deine Freundin genau will ..? Definiert sie deine Baustellen? Geht es nur um Finanzen?
Ich schätze nein. Sie will anscheinend dich, mit Haut und Haaren, jungfräulich, vor allem mit freiem Kopf und Herzen. Am besten die Uhr um 20 Jahre zurückdrehen .. Wieder unbeschwert sein .. Oder?
Wer will das nicht (manchmal)?
Aber kannst du ihr das bieten?
Willst du ihr das bieten?
Sei ehrlich. Zuerst zu dir selbst .. Tja, und dann handele mit allen Konsequenzen, auch wenn`s schier unmöglich erscheint 🙂 Und du schreibst ja selbst, dass du langsam nicht mehr magst. Ja, sei kein Opfer 🙂 Egal, wie du dich letztlich entscheiden wirst - Guck bitte, dass du damit leben kannst. Sonst läufst du noch als Zombie rum.

Viel Glück wünscht dir

Kitty.

AntwortZitat
Geschrieben : 26.09.2013 13:47
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin gknot,

Du bist mit 41 Jahren zwar kein Alt-68er, aber in einer Schleife, den diese bis zur Perfektion getrieben haben: Man diskutiert manche Dinge so lange, bis sie absolut mausetot sind. Dass Deine Beziehung (oder was auch immer dieses Konstrukt ist) davon nicht profitiert und sich dadurch nicht positiv weiterentwickelt, hast Du inzwischen gemerkt. Aktuell wartest Du vor allem auf den grossen Knall.

An diesem Punkt könntest Du - sofern Dir an der Lady noch etwas liegt - aber auch nochmal ein paar Schritte zurückgehen und das Ding von einer anderen Seite aus einstielen. Mein persönliches Statement an diesem Punkt würde sinngemäss etwa lauten: "Hey Hase, wir sind keine 16 mehr. Liebe macht sich nicht daran fest, dass der eine so sein muss wie der andere ihn haben will, sondern ihn in seiner Gesamtheit anzunehmen, inklusive Macken und Fehlern. Nimm deshalb bitte zur Kenntnis: Ich bin mit meinen 41 Jahren und den in dieser Zeit gemachten Erfahrungen genau das geworden, was ich bin. Das kannst Du sehen und das kannst Du kriegen - und nichts anderes. Wenn Du jemanden dressieren und ihm Deinen Willen aufzwingen willst: Kauf Dir einen Hund."

Dem anderen ständig unbearbeitete Baustellen vorzuwerfen ist unterste Schublade. Wie perfekt ist Deine "Freundin" denn selbst? Könnte sie etwas anfangen mit einer Vorgabe à la "Schnuckiputz, mein Beuteschema umfasst Frauen, die 5 cm grösser, 10 Kilo leichter und deutlich sportlicher sind als Du und sich auch entsprechend kleiden und schminken - das wäre eine Baustelle, auf der ebenfalls noch viel getan werden kann."?

Nicht, weil Du das willst, sondern einfach, um ihr das eigene Verhalten mal in 3D vor Augen zu führen. Dann kannst Du entweder noch am gleichen Tag Deine Sachen packen - oder es fällt ein Groschen. Zu verlieren hast Du m. E. nichts (mehr). Aber mit einem solchen Abgang könntest Du zumindest ein Stück Selbstachtung wiederkriegen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2013 00:58
 vj
(@_vj_)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi gk,

Möchte Dir aus Sicht einer Zweitfrau noch sagen, dass ich deine jetzige Freundin auch absolut nicht verstehen kann.
Wenn man sich auf eine solche Beziehung einläßt, dann kann man vom Partner nicht verlangen, sich total zu verbiegen...

Ich war ja auch in einer ähnlichen Situation wie sie: mit meinem Freund (der jetzt mein Mann ist) jeden Urlaub bei der Familie verbringen, damit der Umgang zwischen ihm und seiner Tochter möglich wird, viel zu wenig Geld und dafür ein Haufen Schulden aus seiner Ehe, ständig Gerichtsstreitereien mit der KM... - es war nicht leicht.
Aber ich wäre niemals auf die Idee gekommen, von ihm zu verlangen, das sofort und auf der Stelle zu ändern. Sowas braucht Zeit. Seine vorige Freundin (die erste nach der KM) hatte von ihm verlangt, er müsse sich verbiegen und sich zwischen ihr und dem Kind entscheiden > damit war sie seine Exfreundin.

Was ich damit sagen will: was deine Freundin da macht, das geht gar nicht.
Man muss den Partner so nehmen, wie er ist. Und wenn das nicht paßt, dann paßt es nicht. Man kann keinen Menschen verbiegen, denn irgendwann zerbricht er dann.

Also: laß dich nicht zerbrechen!

Kennst Du die Geschichte vom Biker mit den langen Haaren? Falls nicht, frag Tante Guuuuugle mal nach "Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare".

So lustig die Geschichte auch ist, sie ist leider allzu wahr. Wenn deine Freundin nicht versteht, was sie Dir damit antut, dann wird sie immer weiter machen und irgendwann kannst Du nicht mehr in den Spiegel schaun, weil Du nicht mehr Du bist und viele Dinge nur getan hast, weil sie es wollte.

Wenn Du der Meinung bist, dass Du die Angelegenheiten mit den Müttern deiner Kinder auf eine bestimmte Weise regeln möchtest, weil es so ohne Streit funktioniert, dann mach es genau so, wie Du es glaubst > denn DU mußt dahinter stehen.
Wenn sie dich antreibt und Du dann etwas tust, was Du eigentlich nicht willst und dann geht es schief > wer hat dann die Verantwortung? Es wird wieder an Dir hängen bleiben...

Stell Dir dich selbst in 5 Jahren vor: Du hast alles, was sie wollte, mit Druck durchgesetzt, hast dadurch vielleicht den Umgang mit den Kindern verloren, viel Streit bzw. Gerichtsverfahren provoziert und sie hat dich schlußendlich auch noch rausgeworfen, weil es ihr nicht schnell genug gegangen ist und weil Du es ja nicht richtig gemacht hast.

Glaub mir: es gibt auch Frauen, die können sehr gut mit den finanziellen "Altlasten" ihrer Männer leben ohne sie ständig unter Druck zu setzen!
Und wenn deine Freundin das nicht kann, dann hat sie Dich nicht verdient - denn so wie Du es beschreibst, bist Du ein Mensch, der Verantwortung übernimmt und zu seinem Wort steht, selbst wenn er dafür ganz viel aufgeben muss.
Du bist - trotz aller Fehler - ein Mann, der eine Frau verdient hat, die zu ihm steht!
Und wenn deine Freundin das nicht kann, dann wird es nicht funktionieren, sondern sie wird Dich und dein Leben zerstören.

Als Zweitfrau muss man nicht auf alles verzichten.
Aber man kann dem Partner auch nicht an allem die Schuld geben, was schief läuft.
Man muss gemeinsam Dinge finden, die trotz der schwierigen Situation möglich sind und gemeinsam darauf hinarbeiten, dass die Situation sich verbessert. Das wichtige Wort dabei ist GEMEINSAM.

Ich würde Dir auch raten: versuch mal eine räumliche Trennung. Dann könnt ihr vielleicht auch die gemeinsame Zeit mehr genießen, weil ihr sie bewußt gestaltet und jeder dabei aber seinen Rückzugsbereich behält.

Ich wünsche Dir, dass deine Freundin erkennt, was sie an Dir hat und dass sie aufhört, Dich unter Druck zu setzen.
Und wenn das nicht funktioniert, dann wünsche ich Dir eine Freundin, die weiß, was sie an Dir hat und gar nicht erst anfängt, Dich unter Druck zu setzen!

lg
vj

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2013 14:36
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Dafür

Kennst Du die Geschichte vom Biker mit den langen Haaren? Falls nicht, frag Tante Guuuuugle mal nach "Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare".

musst du gar nicht so weit laufen:

http://www.vatersein.de/Forum-topic-4970-start-msg4687.html#msg4687

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2013 14:48
(@cheers)
Rege dabei Registriert

Ich kann den Vorrednern nur zustimmen.

Speziell Frauen haben teilweise eine seltsame Eigenschaft.
Erst suchen sie sich einen Partner, auf den sie total stehen weil derjenige ein "Rocker" ist und total cool.
Im Laufe der Beziehung versuchen sie jedoch den Rocker zum Lämmchen zu verändern.
Und wenn der Prozess abgeschlossen ist, trennen die Frauen sich mit den Worten: Früher warst du irgendwie cooler.

Also entweder man akzeptiert den Partner, wie er ist, oder lässt es bleiben.

EDIT: sehe gerade, das die Geschichte vom Biker genau das zeigt, was ich geschrieben habe.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.09.2013 15:01




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