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"Das haste doch vorher gewusst"

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(@merrow)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Sylvie,

gewisse Sachen kann ich nachvollziehen. Es ist eben schwierig, wenn man selbst ein Stück jünger ist und diese Vergangenheit in der Form noch gar nicht haben könnte mit einem Partner zusammenzusein bei dem es schon verwunderlich wäre, wenn er noch keine längere Beziehung erlebt hätte.
Kinder verbinden für immer.
Der Kleine wird immer da sein.

Ich möchte  noch was zu den Emotionen und dem Körperlichen sagen.
Bei dem Sohn meines Freundes hab ich einfach ihn bestimmen lassen, was er von mir möchte und was ich ihm geben darf. Es gibt ein paar Grenzen, die ich nicht überschreiten möchte, aber es ist nicht schwer Situationen soweit zu lenken.

Am Anfang hab ich ähnlich gedacht wie Du, nämlich, dass dafür mein Freund "zuständig" ist.. schließlich ist es sein Sohn.
Das interessiert ein Kind aber nicht.. wer zuständig ist?! Ich hatte manches mal ein schlechtes Gewissen wenn sein Sohn von mir Zärtlichkeiten eingefordert hat, aber inzwischen hab ichs kapiert. Sein Sohn hat mich lieb und das ist das Beste was Dir in so einer Situation passieren kann.
Ich darf ihn inzwischen trösten und er sagt mir "ich hab Dich lieb". Das aus seinem Mund zu hören entschädigt für die Strapazen, die mein LG und ich auf uns nehmen. Dann weiß ich dass das alles wirklich richtig ist.
Kinder wollen ihren Platz in der Welt finden. Sie hinterfragen schon früh, wer eigentlich alles in ihr Leben gehört. Dafür muss man keinen Mutterersatz darstellen. Wir erleben es aber so, dass der Kleine manchmal einfach so einen Damenmoment 😉 braucht und dann lass ich das gerne zu.

Freu Dich mehr und denk nicht soviel nach. Den Fehler hab ich auch viel zu lang gemacht.
Ich weiß wie leicht sich das sagt und wie schwer das umzusetzen ist.
Siehs mal von der Seite.. wie lange waren Dein LG und seine Ex zusammen? Was hat es ihnen gebracht? Sie haben es nicht gepackt und haben es einer Kinderseele nicht gerade leichter gemacht. Scheidungskinder haben nie den "einfacheren" Weg.
Du kannst dem Kind eine Freundin sein und Deinem LG eine Partnerin. Er wird Dich schätzen und lieben, dafür dass Du an Dir arbeitest, und das muss man meist als Zweitfrau. Du hast die Chance später mal Kinder zu haben, die in einer stabilen Partnerschaft aufwachsen dürfen. Was willst Du also mit der Vergangenheit.
Packs in eine Wolke und puste es weg. Wenn Du Dich da so sehr reinhängst machst Du Dich unglücklich und Deine Beziehung auch. Und denk dran.. verändern wird es nix!!

Ich hoffe Du verstehst mich richtig, hört sich vielleicht etwas verworren an  :redhead:

Ein Kraftpaket für Dich
Merrow

Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)

AntwortZitat
Geschrieben : 15.08.2006 11:18
(@big-blue)
Rege dabei Registriert

Hallo Sylvie,

ich werde dir jetzt schlicht aufschreiben, welche Entwicklung ich in den letzten knapp drei Jahren nahm (und welche mein Partner, der gehört ja auch dazu)...

wir waren bereits zusammen, als sein Sohn auf die Welt kam, insofern lag das "Körperliche" noch nicht soooo weit zurück...

einerseits waren das "gute" Voraussetzungen, weil der Zwerg eben mit der Mama und mit Papa/mir aufgewachsen ist... er kennt es nicht anders und kann mich deswegen nicht blöd/schuldig/gemein für die Trennung finden (ich war auch nicht der Anlass für die Trennung, das mal nebenbei)

andererseits war der Vater mit der Tatsache einen Sohn zuhaben insofern komplett überfordert, als dass es sich keinesfalls um ein Wunschkind handelte -> die Folge war, dass ich zu sowas wie einer "Ersatzmama" mutierte, wickelte, fütterte, tröstete, etc. der Vater wurde im Grunde nicht wirklich "benötigt"...

nachdem das sechs Monate etwa so gelaufen war, habe ich mir irgendwann überlegt: Moment mal, der besucht hier seinen Papa und nicht die Ersatzmama, davon hat er nämlich genug.... und habe mich - glaube ich - ziemlich abrupt distanziert und dem Papa seine Pflichten klar gemacht... von nun an nämlich selber wickeln, füttern, trösten, etc. was nicht bedeutete, dass der Vater nicht hätte auf mich zählen können, aber ich habe versucht, mich so weit als möglich rauszuhalten... das klappt inzwischen gut, der vater kümmert sich um alles und ich bin "Beiwerk", wenn ich es sein möchte. Ich sage ihm, welche seiner Erziehungsmasstäbe ich für ein eigenes Kind keineswegs akzeptieren würde, aber bei seinem Sohn hänge ich mich nicht weiter rein, als es mich ganz persönlich betrifft...

Im Moment sind wir mitten in einer hysterischen Trotzphase (wir haben den Kurzen etwa alle 14 Tage übers Wochenende)... ich knuddel gerne mit ihm, ich spiele und quatsche auch gerne mit ihm... für mich wird´s erst dann wirklich kompliziert, wenn es "unangenehme Sachen" betrifft... am Sonntag beispielsweise schrie und tobte der Zwerg hysterisch als ich eigentlich in Ruhe fernsehen wollte... ich habe ihn mir gepackt und vor die Zimertür gesetzt und die Tür geschlossen (mann hatte ich ein schlechtes gewissen dabei)... nach fünf minuten war ruhe... etwa eine stunde später als ich mich von ihm verabschiedete und ihn drückte, fragte er mich: wieso hast du mich denn eben rausgesetzt? ich sagte: weil du unterträglich bist, wenn du nur schreist. ich habe dich trotzdem ganz lieb und lass dich nochmal drücken... er sagte: ja? dann ist gut! jetzt fahre ich zu oma und opa!...

was ich sagen will... mir fällt komischerweise das "erziehen" viel viel schwerer als das "liebhaben"... ich habe aber auch gelernt, mich davon freizumachen, dass ich den anspruch an mich selbst habe, "ihn zu lieben, wie mein eigenes kind", ich bin davon überzeugt, dass ich das nicht schaffen werde. aber ich habe ihn lieb. wie ein kind, das rundherum gut gelungen ist und aber eben auch seine macken hat...

die vergangenheit wirst du nicht beseitigen können (das haben hier auch andere schon gesagt - und ich denke auch, das weisst du selbst)... wichtig ist, dass du mit deinem partner auch über kleinigkeiten im gefühlschaos reden kannst (wenn auch rein informativer natur - so a la "da habe ich mich so und so gefühlt... - meiner erfahrung nach können sich viele männer das nicht erklären - und jetzt bitte kein aufschrei von männlicher seite...)

du musst also nicht lernen, das kind zu lieben, aber du musst es voll akzeptieren und wenn du das kannst und das auch als gefühl deinem partner vermittelst, dann glaube ich, dass es mit euch auch weitergehen kann...

ich habe mir deine webseite nicht angesehen, vielleicht hätte ich sonst mehr einblick, aber das waren so meine gedanken ohne weitere informationen...

lg,
big blue

AntwortZitat
Geschrieben : 15.08.2006 15:18
(@zweitweibchen)
Schon was gesagt Registriert

Ok, versuchen wir es andersherum.

Magst Du Kinder prinzipiell ?
Hast Du Freundinnen oder Cousinen, Cousins die Kinder haben ?
Kannst Du mit denen kuscheln, ganz unbefangen weil hier ja nichts gefordert wird ?
Warum sollte Dein Freund das nicht wollen ?
Er wird es nicht fordern weil er sich wünschen wird, daß es von Dir kommt denk ich mal...
Muss man eine Mutter sein um mit einem Kind kuscheln zu können ?
Ich glaube nein.

Das was ich schon auch bei mir festgestellt habe ist, ein Kind muss appetitlich sein.

Das eigene kann ruhig ein schmutziges Gesicht haben und auch eine laufende Nase,
da spielt das keine Rolle.

Bei einem fremden Kind das geb ich ehrlich zu, würde mich das abstossen.

Aber sonst... was würde sonst dagegen sprechen ?

Wenn ein Kind nicht von seinem Naturell eher abweisend fremden Personen gegen-
über ist, dann wird es auf alle Menschen wo es das Gefühl hat, daß die lieb zu ihm
sind, offen zugehen.

Probier es doch einfach mal ganz unbefangen aus und guck was passiert....

Ich habe eine Freundin, die hat eine 14 monate alte Tochter.
Mein Neffe, 3 Jahre, ist auch noch da.
Beide werden von mir geknuddelt, geschmust, lieb gehabt.
Die beiden wollen das aber auch.
Mein Neffe kommt auf mich zu und wirft sich in meine Arme, krabbelt auf meinen Schoss.
Die Kleine meiner Freundin streckt mir ihre Ärmchen entgegen, dann nehm ich sie hoch.

Der Sohn von meinem Freund macht nichts dergleichen.
Wenn er da ist, kuschelt er (wenn überhaupt) mit seinem Papa. Er ist ständig an seiner Seite. Nie bei mir.
Und dabei kann ich mir mit gutem Gefühl sagen, dass ich mir von Anfang an Mühe gegeben habe.

Der Kleine von meinem Freund wird jetzt im Dezember fünf.
Gefühltes Alter ist in Richtung neun.
Der Kleine sitzt eigentlich jedes Mal bei uns am Laptop, fährt ihn hoch, loggt sich bei Toggolino im Internet ein und spielt dort.
Mehr nicht.
Und das geschieht auf seinen eigenen Wunsch hin.
Wir haben schon sehr viel zusammen unternommen.
Meist hat der kleine gar keinen Spass an diesen Sachen. Es schaut so aus, als wenn er diese Aktivitäten über sich ergehen lässt.
Und...meiner Meinung nach, will der Kleine gar nicht kuscheln.
Und schon gar nicht mit mir.

Deshalb bleibt mir nur, das "Notwendigste" zu geben.

mal ganz ehrlich : ich finde, Du bist überfordert.

Was willst Du mit einem Kind ? Der neuen Liebe den eigenen Stempel aufdrücken ?

Du hast Deeps Frage nicht beantwortet....

Stehe erstmal fest mit Deinen Beinen in Deinem eigenen Leben.

Normalerweise würde ich versuchen, Dir zu helfen, sich an den Jungen anzunähern. Denn wenn er Dich mag, wäre das eine einfache Kiste.

Aber wenn Du unter "kümmern" verstehst, dem Kleinen übers Haar zu streichen und zu sagen, schlaf gut, dann ist das vergebene Liebesmüh.

Was, wenn der Kleine Mutterpflichten von Dir einfordert - ja, Kinder tun so etwas.

Freunde Dich mit dem Gedanken an, dass dieses Kind niemals aus dem Leben des Vaters zu streichen ist. Kannst Du das ?

Das einzige was ich hier lese, sind Mutmaßungen. Was wer will und wer nicht.
Du bist weder für dieses noch ein eigenes Kind "weit" genug. Die HP liest sich, als würde ein Teenager schreiben. Sorry, aber Erfahrung kommt nicht über Nacht.

Habe ich geschrieben, dass ich JETZT und GLEICH ein kind möchte?
Das hat noch gut 2-3 Jährchen Zeit.

Wenn der Kleine Mutterpflichten von mir einfordert, bin ich sicher die letzte die sich dann wehrt 😉

Und ja, ich habe mich schon mit dem Gedanken abgefunden, dass der kleine zu "uns gehört".

Was dies vergebene Liebesmüh angeht, siehe oben... das ist alles, was ich geben kann, da der kleine nicht mehr will.

Mein Blog hat mit dieser Sache so gut wie gar nichts zu tun.
Das sind "andere Probleme" die ich (wie ich oben geschrieben habe) selber in den Griff bekomme.
Schön wärs, wenn ich solange meine "Zweitfrauen-Beziehungs-Sohn-Freund Probleme" verschieben könnte.
Aber die sind auch "LIVE"
Also muss ich versuchen, mit allem gleichzeitig klar zu kommen.

Ich denke, meine Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen in/zu "diesem Thema" sind normal.

Wenn mir die Existenz eines Kindes solche seelischen Schmerzen bedeutet, dann würde ich mich fragen, welche Verlustängste und Eifersucht ich mit mir trage und versuchen, die Ursache dafür zu ergründen und zu "beseitigen".

Ich denke, ich bin auf einem guten Weg.
Sollte sich herausstellen, dass ich trotz der Ergründung der Ursachen nicht mit der Vergangenheit meines Freundes leben kann, kann ich für mich immernoch die Notbremse ziehen.

Mein Thema hier sollte weder Mitleid, noch "Aggressionen" hervorrufen 🙂
Ich wollte es mir von "der Seele schreiben" und darüber sozusagen diskutieren.

merrow,
Inwiefern gibt es Grenzen, die Du nicht überschreiten möchtest?

Ich wünschte, ich wüsste ganz genau, was der Kleine von mir haben möchte und was nicht.
Ich möchte nicht in die situation kommen, ihn trösten zu wollen und er stösst mich weg.
Verstehst du, was ich meine?

Der Kleine hat schon einmal gesagt, dass er mich nicht mag.
Ich nehm ihm den Papa weg, den möchte er für sich alleine haben.

Also, was bleibt mir anderes übrig, als an den Wochenenden, wo der kleine da ist, nen "stiefel" zu machen, bzw. mich im Hintergund zu halten?

BTW: Vielen Dank für das Kraftpaket 😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 15.08.2006 17:20
(@merrow)
Nicht wegzudenken Registriert

Liebe Sylvie,

der Knirps hat wohl schon sehr seinen eigenen Kopf.
Scheinbar ist Deine Strategie die Richtige, wenn er sowas von wegen er würde Dich nicht mögen schonmal geäußert hat.
Das hat gewiss auch wehgetan.. Ich bin froh, dass unser Zwerg mich schon vor seinem 3.Geburtstag kennengelernt hat. Da ist es einfacher angenommen zu werden.
Dein letztes Post hat mir die Situation auch etwas verdeutlicht. Deswegen hat Dir wahrscheinlich mein letzter Schrieb nicht allzuviel gebracht..

Wegen dem Trösten versteh ich Dich SOO gut! Ich bin in die Situation gekommen, weil ich eben danaben stand als er hinfiel. Autsch tat mir das weh 🙁 Aber inzwischen hab ichs auch mal anders erlebt und das andere schon wieder fast vergessen 😉

Meine Grenzen
.. ich möchte nicht, dass mich der Kleine "MAMA" nennt und das versucht er sehr oft. Ich reagiere darauf einfach nicht, oder wenn es im Spiel ist dann auch spielerisch. Ich möchte dass er weiß wo er steht und wer seine Mama ist und wer nicht.
In Erziehungsfragen sag ich meinem LG meine Meinung und wie ich das bei meinen Kindern machen würde, aber ich sage ihm nicht, wie er was zu machen hat. Sprich, ich mache dem Kleinen keine von mir erdachten Vorschriften.
Wenn es mir zuviel wird klinke ich mich einfach mal für eine halbe Stunde aus. Ich sag dann aber schon was ich mach und dass ich mal ne Pause brauch. Das akzeptieren beide.

Puh irgendwie ist das eine verdammt schwierige Frage. Alle Grenzen kenne ich scheinbar noch gar nicht. Ich denk mal weiter drüber nach, aber ich glaube, dass das schon wesentliches war.

Ich finde Deine Seite übrigens schön gemacht. Deine Gedanken schon fast in Gedichtform laden zum melancholischen Träumen ein. Ich mag solche Texte.

Liebe Grüsse
Merrow

Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)

AntwortZitat
Geschrieben : 15.08.2006 17:37
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Zweitweibchen,

bei den Äußerungen des Kindes in Bezug auf dich, darfst du nicht vergessen, daß der Kleine den Papa eben immer nur für eine bestimmte Zeit für sich hat.
Natürlich ist alles, was Papa ablenkt in seinen Augen dann ein Störfaktor. Das sind Dinge, die du nicht persönlich nehmen darfst.

Versuche doch mal nicht von deinen persönlichen Empfindungen auszugehen, sondern aus den Augen des Kindes zu sehen.

Das Kind musste die Trennung der Eltern über sich ergehen lassen. Es muss sich irgendwie damit zurechtfinden, daß das Leben nun anders läuft. Für das Kind eine Menge schwerverdauliche Kost.

Ich behaupte jetzt einmal  ( soll nicht böse gemeint sein), daß das Kind deine Anspannung spürt.
Versuche weiter dich einzubringen. Lass den Beiden mal ein wenig Zeit zu Zweit. Geh mal eine Freundin besuchen o.ä.

Wenn du nach Hause kommst spielt ihr gemeinsam ein Spiel zu dritt oder animiere das Kind z.B. gemeinsam mit dir zu kochen  oder, oder ,oder.....

Es gibt viele Möglichkeiten sich mit einem Kind anzufreunden. Probiere es halt aus und lass dem Kind Zeit.

Eine Möglichkeit wäre auch das Kind zu fragen wozu es Lust hätte. Dabei würde ich den PC schonmal ausgrenzen oder zumindest zeitlich stark begrenzen.

Ich würde das jetzt auch nicht " am Kuscheln" festmachen. Kinder brauchen halt manchmal etwas mehr Zeit  um sich überhaupt öffnen zu können.

Ihr beide als Paar und Erwachsene müsst dem Kind da Hilfestellug leisten. Das wiederrum geht nur wenn ihr beide absolut auf einer Welle schwimmt.

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 15.08.2006 17:39
(@schmusepapa)
Registriert

Hallo Sylvie-Zweitweibchen,

ich denke in deinem Post geht es um zwei Dinge - die Beziehung zum Sohn deines LG und um deine Eifersucht.

Ich denke du musst da ganz ruhig bleiben und dir (und "Sohni") Zeit geben.

Bevor wir ("Ex" und ich) uns trennten, hatte mein Vater (ich nenne ihn jetzt "Opa") unserer Tochter kaum Kontakt zu seiner Enkelin. Grund war, dass meine Mutter (="Oma") manchmal bei uns war und er es nicht ertrug. Ist auch so eine Scheidungsgeschichte, gehört aber nicht zum Thema.

Danach (weil ich auch wieder in die Stadt zog, in der Opa wohnt), sahen die beiden sich dann regelmäßig. Am Anfang hing die "Kleine" auch nur an mir und wollte zu niemand anderem. Auch Opa war nicht gerade "erbaut" vom Verhalten seiner Enkelin. Ich habe Opa dann erklärt, dass er dem Kind etwas Zeit geben muss, dass es sich bei mir eingewöhnt und sich auch an ihn gewöhnt. Und da beide Seiten inzwischen deutlich "lockerer" geworden sind, ist das heute kein Problem mehr. Sie begrüßt ihn, läuft freudig auf ihn zu und gibt ihm ein Küßchen.

Nur geht das nicht von heute auf Morgen, das dauert. So lange seid ihr ja noch nicht zusammen. Der "Papa" (=dein LG) ist halt sein "Ruhepol". Zudem spürt das Kind mit seinen "feinen Antennen" vermutlich deine Unsicherheit. Zudem ist er ein Symbol für die gescheiterte Beziehung deines "Ex" - auf die du aus rein logisch nicht nachvollziehbaren Gründen eifersüchtig bist. So sehr du dich auch anstrengst, das kommt von Zeit zu Zeit innerlich in dir hoch. Und ich vermute, das Kind spürt dies.

Und jetzt argumentiere ich mal aus Sicht des Kindes. Der Sohn deines LG ist für dich ein Symbol - das Symbol seiner Vergangenheit, auf die du eifersüchtig bist. Wenn du das mental nicht in den Griff bekommst, wird er von dir innerlich nie akzeptiert oder geliebt werden. Für das Kind ist diese Situation grausam. Ich habe das als Kind selbst miterleben müssen (gottseidank war ich nicht das Opfer).

Tu was gegen deine Eifersucht. Evtl. solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn du mit der Situation dauerhaft nicht klar kommst, quälst du mindestens zwei Personen: Das Kind deines LG und dich selbst. In diesem Fall solltest du die Beziehung beenden. Und wenn du mit einem "Gebrauchten" nicht klar kommst, dann hilft auf Dauer nur ein "Neuer" - damit meine ich einen "Ungebrauchten".

Solltest du deine Einstellung ändern können, wird das Verhältnis mit dem Kind vermutlich auch besser - so ganz von alleine. Ganz einfach deshalb, weil du dann viel freier mit ihm umgehen kannst. Du denkst dann nämlich nicht mehr daran, wie der Junge "entstanden" ist, wenn du ihn im Arm hälst, sondern hast einfach Spaß mit ihm und erfreust dich an seinem Lachen.

Gruß

Martin

AntwortZitat
Geschrieben : 16.08.2006 00:54
(@zweitweibchen)
Schon was gesagt Registriert

hi together

bei den Äußerungen des Kindes in Bezug auf dich, darfst du nicht vergessen, daß der Kleine den Papa eben immer nur für eine bestimmte Zeit für sich hat.
Natürlich ist alles, was Papa ablenkt in seinen Augen dann ein Störfaktor. Das sind Dinge, die du nicht persönlich nehmen darfst.

leider nehm ich das persönlich.
ich unterstelle dem kleinen keine bösen absichten, wenn er ruft, während mein freund mich kurz in den arm nimmt.
aber so wie ich gelernt habe, zu akzeptieren und (langsam) auch zu mögen, dass er bei ihm ist, muss er doch auch verstehen, dass ich hier in der wohnung lebe, mit meinem freund zusammen bin. Oder bin ich da zu fordernd?

Versuche weiter dich einzubringen. Lass den Beiden mal ein wenig Zeit zu Zweit. Geh mal eine Freundin besuchen o.ä.

Am Anfang war es so, dass wenn er seinen Sohn hatte, ich an dem Tag etwas anderes unternommen habe.
Meist habe ich mir meinen Neffen geschnappt und bin mit ihm, meiner Freundin und ihrer kleinen irgendwo ins Grüne gefahren, während mein LG in seinem alten Haus war und sich dort mit seinem Sohn beschäftigt hat.
Meine Freundin und ich hatten so eine Art Abkommen *hihi* und haben es beide genossen, regelmässige Tage zu haben, an denen wir uns austoben konnten  😉

Seit ca 2 Monaten bin ich mit meinem Freund und seinem Sohn zusammen, wenn der kleine hier ist.

Wenn ich so zurück denke - anfänglich sollte ich auf dem Sofa schlafen, damit der kleine bei papa im bett schlafen kann, dann kam die idee, dass wir ein kinderbett in unser intimes reich stellen- klappt es jetzt ganz gut.
Ich schlafe da, wo ich hingehöre und gebe "unterwegs" mein bestes.

Solltest du deine Einstellung ändern können, wird das Verhältnis mit dem Kind vermutlich auch besser - so ganz von alleine. Ganz einfach deshalb, weil du dann viel freier mit ihm umgehen kannst. Du denkst dann nämlich nicht mehr daran, wie der Junge "entstanden" ist, wenn du ihn im Arm hälst, sondern hast einfach Spaß mit ihm und erfreust dich an seinem Lachen.

Ich hoffe, die Zeit, mein guter Wille und die Hilfe meines Freundes helfen mir und dem kleinen, irgendwann normal miteinander umzugehen.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.08.2006 22:21
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Zweitweibchen,

ja ich denke du bist momentan zu fordernd.

Du akzeptierst.....du bist aber erwachsen!

Der Kleine muss lernen zu akzeptieren. Das dauert bei Kindern halt länger. Er muss verstehen, daß Mama und Papa sich nciht mehr lieb haben und auch nciht mehr unter einem Dach leben. Er muss verstehen, daß Papa eine eigene Wohnung hat und dazu wohnt da auch noch eine andere Frau.

Er sieht Papa dich in den Arm nehmen, wobei es für ihn ja eher normal ist, würde er das mit der Mama machen.

Wir haben lange vermieden uns z.B. in den Arm zu nehmen wenn die Kinder dabei sind, bei meinem Kind, wie bei seinen Kindern.

Sicher kannst du nun sagen, das Kind sieht doch, daß wir in einem Bett schlafen. Richtig, aber das wird schon in Augen des Kindes seltsam genug sein.

Vergleiche nicht dein Verständnis mit dem des Kindes oder deine Akzeptanz mit der des Kindes. Das sind 2 verschiedene Welten.

Durch die Trennung der Eltern verlieren die Kinder ihr Urvertrauen. Es dauert oft lange, bis sie wieder Sicherheit und Vertrauen gefunden haben.

Versucht gemeinsam ein paar Dinge anders zu gestalten während des Umgangs, probiert einfach mehr aus und bezieht das Kind mit ein. Lasst ihn spüren, daß ihr für die Zeit des Umgangs ein Team zu dritt seid.

Ihr müsst ihm viel Hilfestellung geben und ohne Druck.

Arbeite mehr an dir und deinen Gefühlen, sehe alles etwas gelassener. Auch das kann man lernen und dann wirst du sehen, daß es auch entspannt und harmonisch mit dem Kleinen geht. 🙂

Viel Glück

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.08.2006 22:56
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