Hallo zusammen,
schön das es eine Seite gibt, auf der man vielleicht andere findet, die in der gleichen oder einer ähnlichen Situation sind wie ich. Da mir all das sehr auf der Seele liegt, möchte ich meine Geschichte hier aufschreiben. Vielleicht um von anderen zu hören, das es nicht so falsch ist, was ich getan habe.
Mein Freund XX und ich waren etwas über sechs Jahre zusammen, mal lief alles gut, zum Schluss lief es nicht so gut. Ich fühlte mich von ihm unverstanden und hab mich ihm gegenüber oftmals mies in meinen Äusserungen verhalten. Das ganze war wie ein Teufelskreis, je mieser ich wurde, umso weniger hat er mich verstanden. Wir haben uns dann getrennt, er ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Wir haben uns aber immer noch gut verstanden, war allerdings manchmal komisch, wenn wir uns wiedergesehen haben. Ziemlich kurz nach unserer Trennung hatte er wieder eine Freundin. Wohl eher, weil er nicht so gut alleine sein kann, als das er sie wirklich geliebt hätte. Anfang diesen Jahres (unsere Trennung war damit schon über ein Jahr her) hatte er seinen 30. Geburtstag, zu dem ich auch eingeladen war. An dem Tag wurde mir erst richtig bewusst, wie sehr er mir fehlt und das er wohl doch "Der Richtige" war. Wir brauchten scheinbar beide eine Auszeit. Manchmal ist es ja so, das man sich gegenseitig bremst, anstatt sich miteinander weiter zu entwickeln. Und das ist wirklich passiert in der Zeit unserer Trennung. Wir haben uns beide weiterentwickelt. Nun war es aber so, das seine Freundin schwanger wurde, wobei das meiner Ansicht, und der Ansicht vieler anderer Leute von ihr gewollt war, obwohl die beiden zusammen mehr Probleme hatten, als wir in den ganzen sechs Jahren zuvor. Von ihr stammt auch angeblich die Aussage: Der nächste wirds! (Also der Vater ihres Kindes). Kurz nach dem ich das erfahren hatte und kurz nach seinem Geburtstag, habe ich ihn nach langen Grübeleien in seiner neuen Wohnung besucht. Irgendwann habe ich mir ein Herz gefasst und ihm gesagt, das er mir sehr fehlt, und wenn er noch will, ich wieder mit ihm zusammen sein will. Seit dem Tag sind wir wieder zusammen, wir verstehen uns auch bestens. Das einzige was zwischen uns steht, ist seine Ex und das noch ungeborene Kind. Laut ihm ist das Kind das einzige, worüber er noch nachgrübelt. Und seine Ex tut ihm immer so leid. Sie zieht natürlich sämtliche Register wie z.B. Du darfst das Kind nicht sehen, Du darfst es nicht mit nach Hause nehmen. Ausserdem ist sie wohl auch noch essgestört, allerdings war sie das schon bevor all das anfing. Das sind alles Sachen, über die er sich, verständlicherweise, Gedanken macht. Das er Angst hat, das mit dem Kind etwas nicht stimmt weil er nicht weiss, ob sie wirklich mit dem rauchen aufgehört hat, ob sie ißt und so weiter. Sie drückt natürlich auch kräftig auf die Tränendrüse und damit kann er dann auch nicht umgehen. Er sagt, er liebt mich und eigentlich war es auch immer so. Nur tut sie immer so leid, weil sie scheinbar nicht in der Lage ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Und sie versucht natürlich immer noch alles, ihn zurück zu kriegen. Er hatte von Anfang an gesagt, er will das Kind nicht, aber sie wollte es. Sie wollte mit ihm zuerst nicht zusammen ziehen, weil er in einem Haus mit seinem Bruder und dessen Frau wohnt und sie es sich mit den beiden auch schon verscherzt hatte. Und plötzlich sagte sie vor ca. zwei Monaten sie würde auch mit ihm zusammen ziehen und würde sich um alles zu Hause kümmern. Vorher war sie stinke faul und er musste alles machen. Wenn das Kind dann da gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich auch noch nachts aufstehen müssen u.s.w. Jetzt sind wir beiden ziemlich sicher, das wir alles zusammen schaffen werden und denken auch über eine gemeinsame Familienplanung nach. Allerdings steht uns auch noch die Geburt bevor, in ca. zwei Monaten. Und, meiner Meinung nach der absolute Hammer, sie hat ihn gefragt, ob er nicht mit zur Geburt kommen möchte!!! Das ist doch nicht normal, oder? Wer will denn da jemanden dabei haben, mit dem er weder eine Beziehung noch eine gute Freundschaft hat? Das ist doch auch nur eine Masche, um ihn zurück zu bekommen, oder? Die ganze Sache hat noch viel mehr Facetten, aber ich bräuchte Stunden, um all das aufzuschreiben. Aber es schon gut getan, einmal alles von der Seele zu schreiben. Für Reaktionen auf meine Geschichte wäre ich sehr dankbar. Ich zweifele nämlich oft, ob ich das richtige getan habe für alle Beteiligten. Denn auch das Kind hätte nicht sehr viel von einer Beziehung, die von vornherein zum scheitern verurteilt ist. Oder bin ich zu egoistisch? Hätte ich nur ansatzweise das Gefühl gehabt, mein Freund wäre glücklich, hätte ich diesen Schritt niemals unternommen.

Vielen Dank fürs Zuhören!
Schöne Grüsse, K