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Angst, einfach nur Angst vor meiner Frau

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(@dirkf)
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Hallo liebe Gemeinschaft.
Ich bin froh, dieses Forum entdeckt zu haben. Ich sitze in der Klemme und komme da allein nicht mehr raus.

Meine Frau hatte vor einigen Wochen jemand anderen kennen gelernt. Erst drückte sie sich so aus, als wäre er ein Freund, zumal er 60 Jahre ist. Sie ist 38, ich übrigens 45. Wir haben eine 10jährige Tochter die ich natürlich über alles liebe. In unserer Beziehung krieselte es schon sehr lange und nun hat sie wohl das Sprungbrett gefunden, um endgültig auszubrechen.

Anfangs haben wir über die Trennung sehr offen gesprochen und auch vereinbart, dass ich unsere Tochte zu mir nehme, wenn Sie Nachtschichten macht. Sehr großzügig, zumal sie hauptsächlich nachts arbeitet. An einer Tankstelle.

Im Laufe der Zeit hat sie immer mehr zugesehen, mich zu verdrängen. Gerade auch bei meiner Tochter. Es ist dadurch teilweise eskaliert, so dass sie nun darauf drängt, dass ich das Haus verlasse.
Das Haus ist längst nicht abbezahlt und ich habe bisher alle Kosten übernommen.
Immer mehr häuften sich schwerde Beleidigungen gegen mich, insbesondere vor meiner Tochter. So fielen auch Worte wie: Dein Vater ist ein Arschloch, von dem Du Dir nichts sagen lassen brauchst. Kurz darauf nannte sie mich im Beisein von unserer Tochter sogar Kinderfi..er. Am nächsten Tag bin ich sofort zum Jugendamt und habe alles erzählt und den gesamten Fall geschildert.
Nun musste sie sich mit dem dortigen Mitarbeiter terminieren. Dieser Termin ist in 3 Tagen. Und vorgestern war sie bei der Bank und hat sich erkundigt, ob sie das Haus allein abbezahlen darf, zumal ihre Mutter mit ihrem Haus gebürgt hat.
Zudem habe ich heute einen Brief ihrer Anwältin erhalten, in dem mir eine 4-wöchige Frist zum Auszug gesetzt wird. Ferner darf ich nur noch bestimmte Räume bis dahin hier im Haus benutzen und soll mich bei den Mahlzeiten fernhalten, die meine Frau mit meiner Tochter einnimmt. Ich soll also schnell ausziehen, bezahlen und die Hälfte meines Hauses an sie einfach so übertragen. Ich habe so große Angst davor, meine Tochter später garnicht oder nur kaum zu sehen.
Bin ich mit meiner Tochter allein, harmonisiert alles. Ist meine Frau dabei, spiele ich nur eine untergeordnete Rolle. Ganz ehrlich, ich bin hilflos und ich habe im Moment nicht mehr die Kraft zu kämpfen.
Über einen Rat würde ich mich freuen. Natürlich gehe ich schnellstmöglich zu meinem Anwalt und informiere wiederum das Jugendamt darüber. Aber reicht das? Ich habe Bedenken, ich könnte bei all dem große Fehler begehen.

Wer nicht kämpft, hat verloren.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 07.12.2013 19:42
(@jenpa)
Nicht wegzudenken Registriert

Schwierige Situation, baer ich rate dir durch zuhalten. 
Beim JA warst du schon, RA suchst du auch auf.

Wem gehört denn das Haus ?  Wenn euch beiden,
würde ich auf keinen Fall ausziehen zumindestens jetzt noch nicht.

Lass dich nicht provozieren, bleib weiterhin ruhig. Alles andere wird dir dein RA
erzählen. 

Was sagt eigendlich das JA zu dieser Problematik ?

jenpa

..dem Kind beide Eltern

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 19:56
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Dirk,

willkommen hier im Forum. Gut das Du hier rechtzeitg vorbeischaust.

Zunächst ist für Dich wichtig, dass Du keine unüberlegten Schritte unternimmst, sondern Dich hier im Forum informierst und Deine Schritte absprichst. Bei einer Trennung lauern sehr viele Fettnäpfchen, in die Du nicht reintreten musst.

Wie so oft sind die Ex-Frauen zu Beginn der Trennung meist viel weiter als die Betroffenen und die ganze Aktion wurde mit langem Vorlauf vorbereitet (ohne dass Du dies bewußt mitbekommen hast).
Lies Dir bitte zunächst einmal den Trennungs-FAQ durch, er ist sehr wertvoll: www.trennnungsfaq.de

Ansonsten gilt der Rat, ersteinmal nicht auszuziehen. Wenn jemand eine Beziehung beenden will, kann diese Person gerne gehen. Viele Exen halten es jedoch als Selbstverständlichkeit, dass es in Sachen Haus und Geld keine Einbußen gibt und Du als Ex alles brav weiterzahlst. Wenn die Hütte noch nicht abgezahlt ist, solltet ihr schon versuchen eine gütliche Trennung hinzubekommen. Das kann auch die Übernahme durch eine der Parteien bedeuten. Das muss aber in einem ordentlichen Vertrag (Scheidungsfolgenvereinbarung beim Notar) alles schriftlich fixiert und rechtlich geprüft, vereinbart werden. Und die Bank muss auch noch mitspielen.

Eine Gefahr sollte Dir auch noch bewußt sein: Wenn Du jetzt schon als "Kinderf..." titutliert wirst, könnte Deine Exe auch noch zu anderen Mitteln greifen. Hier ist der Gewaltschutzparagraph zu nennen. Clevere Exen laufen vor den Schrank, Schreien an der Wohnungstür oder werfen sich röchelnd aufs Bett (nachdem sie die Polizei gerufen haben). Du wirst darauf hin aus der Wohnung / Haus entfernt (Eigentumsstatus dabei egal) und bekommst ein Annäherungsverbot für die komplette Ortslage. Das dies keine Übertreibung ist, haben hier schon einige Mitglieder selbst erfahren.

Dazu solltest Du dir umgehend auch rechtliche Beratung durch einen Rechtsanwalt besorgen. Nicht um einen Rosenkrieg anzufangen, sondern um den Erstkontakt herzustellen. Wir können Dir hier im Forum auch sehr gute Tipps für eine einvernehmliche Trennung und Scheidung geben - wenn Deine Exe dafür offen ist. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 20:12
(@dirkf)
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Vielen Dank für die Antwort!
Das Haus gehört uns beiden, ihre Mutter hat mit ihrem eigenen Haus gebürgt.
Es ist das erste mal, dass ich mit aussenstehenden darüber spreche und offen damit umgehe, dass ich Angst vor den Reaktionen meiner Frau habe. Ich glaube aber nicht dass das Schwäche ist. Vielmehr ist es die riesige Angst, meine Tochter zu verlieren.

Wenn ich nicht ausziehe, wird sie versuchen, es gerichtlich durchzusetzen.

Das JA hat mir mitgeteilt, dass ich auf jeden Fall Anträge bei Gericht stellen kann.

Ganz ehrlich: Mein Wunsch ist es, dass sie geht und ich mit meiner Tochter hier bleibe. Wunschtraum ohne Perspektive oder nicht.
Abgesehen davon, dass ich stark gekränkt bin, über das, was sie tat. Aber ich kann behaupten, Gott sei Dank, dass ich emotional von ihr mittlerweile gelöst bin.

Hat man in der heutigen Zeit überhaupt eine Chance als Vater, so auf die Barrikaden zu gehen, wie es eigentlich für Mütter üblich ist?

Ich bin so ratlos. Ich sitze hier vor meinem PC, bin verzweifelt und total leer. Und jetzt ist auch noch Wochenende und man kann nichts machen.

Wer nicht kämpft, hat verloren.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.12.2013 20:18
(@dirkf)
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Vielen, vielen Dank für diese wertvollen Tipps!!!!!
Ich hätte viel früher zu diesem Forum stossen sollen.

Ich habe im Moment wirklich jetzt das Gefühl bekommen, dass ich nicht allein bin. Das ist vielleicht nur ein Satz, aber ich war vor einer Stunde noch völlig am Boden und wollte schon aufgeben.

Für mich ist es ausserordentlich wichtig, nun von aussenstehenden Verhaltensregeln zu erhalten, da ich es im ziemlich ausgebrannt bin.

Ingo30, ich werde mir diese Informationen sofort durchlesen, vielen Dank dafür.

Des Weiteren werde ich meine Erlebnisse nun hier als Tagebuch fortführen. Wenn wir hier auch alle anonym sind, möchte ich, dass viele die Möglichkeit haben, den Werdegang zu lesen, um auch "nachfolgende" vielleicht vor Fehlern zu bewahren.

Wer nicht kämpft, hat verloren.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.12.2013 20:34
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Dirk,

Du solltest vorallem Dir einen guten Anwalt für Familienrecht suchen. Das JA vermittelt, wenn Deine Frau aber nicht will, kann das JA auch nichts machen. Auf welcher Seite steht das JA?

Wer im Trennungsfalle Betreuungselternteil wird hängt nicht zu letzt davon ab, wer bisher das Kind hauptsächlich betreut hat. Wenn Du das nicht warst, dann sieht es dafür nicht gut aus.
Hast Du einen Plan wie Du alleine das Kind betreuen kannst? Wie würde eine für Dich günstige Umgangsregelung aussehen? Wechselmodell?

Ist es realistisch am Haus zu hängen? Wäre es nicht besser wenn es verkauft wird und jeder von Euch in eine eigene Wohnung zieht? Ist einer von Euch in der Lage den anderen auszubezahlen und das Haus abzubezahlen?

Wenn Du Antworten/Ideen zu diesen Fragen hast, kann die Trennung sinnvoll vollzogen werden, aber leider auch nur, wenn Nocfrau mitspielt.
Ansonsten sie sehr vorsichtig und frage ruhig hier nach, wenn Du unsicher bist.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 20:37
(@dirkf)
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Hallo Susi,
ich hatte die ersten Gespräche mit dem JA und im Moment muss ich den Termin am Dienstag abwarten, den meine Frau dort hat.

Das JA hat mir von sich aus schon geraten, Anträge bezüglich des Umgangs und des Aufenthaltsbestimmungsrecht zu stellen.

Seit Februar hat meine Frau einen Job in einer Tankstelle und arbeite nur nachts, etwa 15 unregelmässige Nächte.

Ich bin selbstständig und kann mit meiner Arbeitszeit jonglieren.

Sollte meine Tochter bei meiner Frau bleiben, so wünsche ich mir, wenn es garnicht anders geht, dass ich sie habe, wenn meine Frau arbeitet. Ein Wechselmodell würde auf jeden Fall auch in Frage kommen. Wichtig ist einfach, dass ich genügend Möglichkeiten habe, den Umgang mit ihr zu haben. Meine Frau ist sehr beschäftigt mit ihrer Beziehung oder Bekanntschaft. In der Regel telefoniert sie bis 6 Stunden am Tag. Ich denke, für sie ist es wichtig, dass meine Tochter einfach bei ihr ist. Aber das reicht einfach nicht. Sie macht nichts mit ihr und in der Schule sieht es von den Zensuren und dem Verhalten her auch nicht rosig aus.

Es ist nicht realistisch, am Haus zu hängen, aber so bliebe meine Tochter in der gewohnten Umgebung. Die Frage ist, ob es ins Gewicht fallen würde, wenn sie dann mit mir 2 Kilometer weiter wohnt.
Wenn es nach mir ginge, würde ich das Haus schon verkaufen wollen. Aber meine Frau niemals!

Ist es denn grundsätzlich ratsam, hier erstmal wohnen zu bleiben und auf den Brief ihrer Anwältin nicht zu reagieren?

Wer nicht kämpft, hat verloren.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.12.2013 20:51
(@superpapa)

Lieber Dirk,

für die meisten Teilnehmer dieses Forums ist es eine Selbstverständlichkeit, aber Du hast ein nicht unbedeutendes Hindernis bereits beiseite geschafft: Du bist emotional von der Ex- Partnerin gelöst.
Das ist sehr wichtig, um einen ruhigen Kopf zu bewahren und sich nicht falsch zu positionieren. Nicht provozieren lassen, aber sich gerade machen, auch wenn's schwer fällt. Muss ich gerade noch lernen. Heute eben wieder.       

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 20:59
(@dirkf)
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Vielen Dank für die vielen Antworten. Mir geht es schon viel, viel besser!!

Wer nicht kämpft, hat verloren.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.12.2013 21:16
(@Brainstormer)

Moin Dirk,

Ist es denn grundsätzlich ratsam, hier erstmal wohnen zu bleiben und auf den Brief ihrer Anwältin nicht zu reagieren?

Es ist nicht nur ratsam, sondern extrem wichtig, nicht auszuziehen, bevor alle relevanten Fragen (Haus, Unterhalt, Umgang ect.) geklärt und am besten notariell beglaubigt worden sind. Anderenfalls nimmst du dir jede Möglichkeit, die Regeln mitzubestimmen und bist auf das Entgegenkommen und den Einigungswillen deiner Ex angewiesen. Warum solltest du auch ausziehen? Schließlich gehört dir das halbe Haus.

Auf den Brief solltest du erst nach Absprache mit deinem eigenen Rechtsanwalt reagieren.

Gruß
Brainstormer

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 21:27




(@superpapa)

Noch etwas, Dirk:

Lies Dir unbedingt das Trennungs-FAQ durch, das Ingo in seinem Beitrag empfohlen hat. Ganz wichtig.
Die sich Trennenden - hier meist die weiblichen Vertreter - sind, wie Ingo sagt, fast immer viel weiter als die "Verlassenen". Die ganze Angelegenheit wurde meist nämlich schon mit großem Zeitvorlauf und gegebenenfalls mit Einflussnahme des neuen Partners geplant und es wurden Optionen für eintretende Fälle durchdacht.
In meinem Fall hat das bisweilen Nachteile im Kindsumgang und auch auf emotionaler Ebene. Kann so sein, muss aber nicht.    

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 21:29
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Dirk,

grundsätzlich man man auch innerhalb eines Hauses getrennt leben. Entscheidend dafür ist, dass man "Tisch, Bett und Kasse" trennt. Das ist gar nicht so schwer; man kocht und wäscht nicht mehr zusammen, jeder kauft selbst ein, gemeinsame Konten löst man auf, und statt einem hat man eben zwei Schlafzimmer. Je eher man damit anfängt, umso früher kriegt man auch die Scheidung. Vor allem vermeidet es blöde Konflikte.

Zur Vermeidung, dass der Gewaltschutzparagraph zum Einsatz kommt, solltest Du ausgesucht freundlich sein und jeden Streit mit Madame vermeiden; es gibt derzeit gar nichts, worüber Ihr streiten müsstet. Sag im Zweifelsfall einfach freundlich und ruhig "ist ok, ich richte es meinem Anwalt aus" und belasse es dabei. Sicherheitshalber kannst Du (ja, ist eigentlich verboten, aber das musst Du ja nicht wissen) auch immer ein Handy mit eingeschalteter Diktierfunktion in der Tasche haben, sobald der Drachen im Haus ist. Dieses Wissen behältst Du selbstverständlich unter allen Umständen für Dich; es ist nur eine Absicherung, falls einer der von @Ingo genannten Fälle eintritt und Du der zu Hilfe gerufenen Polizei zeigen möchtest, dass von Deiner Seite gar nichts vorgefallen ist.

Die Hausfrage kann man später in aller Ruhe lösen; alles, was Ihr da mit der heissen Nadel strickt, macht Geld kaputt. Möglicherweise will Dein Nachfolger ja auch gar nicht in "Deinem" Haus wohnen... Für die Eigentumsverhältnisse ist übrigens nur interessant, was im Grundbuch steht. Dass Deine Ex-Schwiegermutter für die Hütte gebürgt hat, verschiebt nichts zugunsten Deiner Noch-Frau; das interessiert höchstens die Bank.

Also: Nur die Ruhe und baldmöglichst ein Anwaltsbesuch. Und: Unter keinen Umständen selbst ausziehen, sondern einfach aussergewöhnlich freundlich sein. Das verunsichert jemand, der Dich zu unbedachten Handlungen provozieren möchte, am meisten.

Grrüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 21:34
(@dirkf)
Zeigt sich öfters Registriert

Liebe Leute,

das sind unglaublich wertvolle Informationen, die mir zuteil werden.

Ich werde mir das alles zu Herzen nehmen. Das Trennungs-Faq ist ein sehr interessantes Board.

Ich hätte niemals geglaubt, dass sich trennende Frauen solche Strategien entwickeln.

Ich möchte nun regelmäßig über diesen Werdegang berichten und wäre sehr dankbar, wenn dies hier verfolgt wird.
Ganz ehrlich: Ich bin so froh, dass ich hier gelandet bin.
Nochmals vielen Dank!!

Wer nicht kämpft, hat verloren.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.12.2013 21:46
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Dirk,

Ich hätte niemals geglaubt, dass sich trennende Frauen solche Strategien entwickeln.

damit es kein Gender-Thema wird: Das ist kein Privileg von Frauen; charakterliche Defizite und das Bestreben, den/die Partner/in bei einer Trennung über die Klinge springen zu lassen, gibt es bei beiden Geschlechtern. Männer sind hier weder die besseren Opfer noch die harmloseren Täter.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 21:55
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Dirk,

es ist schön zu sehen, dass Dir unsere Worte etwas helfen können. Jeder von uns hat seine Erfahrungen mit Trennung und Scheidung gemacht und hier bei Vatersein viele hilfreiche Tipps erhalten. Deshalb gut, dass Du jetzt vorbeigeschaut hast und nicht erst dann, wenn das "Kind in den Brunnen gefallen" ist.

Lass Dich auch nicht von zu viel "düsteren Geschichten" erschrecken - es muss nicht immer so kommen. Manche unkritische Trennung kann mit zwei verständigen Parteien auch friedlich und ohne größere Streiteren abgewickelt werden. Es ist aber wichtig für Dich zu wissen, was passieren kann, um sich mental darauf einzustellen. Und wenn Du dich einliest, wirst Du bei vielen Exen in Trennung bestimmte Muster erkennen können (die Dank der berühmten Einflüsterinnen), immer wieder zu Tage treten. Mit diesem Wissen kannst Du vieles innerlich ruhiger angehen - auch wenn das in der frischen Trennungszeit immer schwer ist. Wichtig ist für Dich : Reden. Auch mit Freunden und Bekannten. Hier fühlt man zunächst viel Verunsicherung, ob man mit so einem Thema kommen kann. Es lohnt sich aber.

Denn Du wirst auch eins bald merken: Mit ihrem neuen Partner (in Fachkreisen Next genannt) hat Deine Exe bereits eine wichtige, emotionale Karte gezogen. Denn sie hat emotionalen Zuspruch in der schweren Zeit der Trennung. Während Männer oftmals unter der Last (auch der finanziellen) ächzen. Also auch hier keine Lücken zulassen, sondern Freundschaften pflegen und Unterstützung annehmen. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 22:12
(@superpapa)

Mit dem sogenannten "Next" hat Deine Ex-Partnerin nicht nur emotionalen Zuspruch und Halt (gerade dann, wenn sie schon längst weg ist...), vor allem kann und wird sie nach außen Gelassenheit demonstrieren und sich vom Next auch relevante rechtliche Dinge in Sachen Kindesumgang einflüstern lassen.
Daher keine überstürzten Äußerungen oder gar Beleidigungen. Schon gar nicht in Gegenwart anderer Personen.   

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 22:40
(@dirkf)
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In jedem Fall ist es nicht einfach, sich zurück zu halten. Das schlimme ist, dass man doch sehr ausgeliefert ist.

Wer nicht kämpft, hat verloren.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 07.12.2013 22:44
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Dirk,

ausgeliefert bist Du dann, wenn Du passiv bleiben würdest und Dich in Dein Loch in der Wand verkriechen würdest. Gerade das ist aber falsch - Du musst aktiv versuchen, dass Steuer wieder in die Hand zu bekommen.

Das kannst Du mit dem Forum gut angehen. Du solltest zunächst einmal Aktiviäten planen, die Du gut umsetzen kannst. Das ist zum einen die Rechtsanwaltsauswahl, die Du nächste Woche direkt angehen solltest. Deine Exe ist hier schon einen entschiedenen Schritt weiter als Du. Sie hat bereits ein Vorgespräch geführt und sogar schon eine konkrete Zielrichtung entwickelt ("Ich will das Haus für Lau, er soll ausziehen und weiterzahlen") und ihren RA ins Rennen geschickt. Du siehst also, es gibt genug zu tun nächste Woche, da ist für "Ausgeliefertsein" kein Raum.

Der nächste Punkt: Persönliche Unterlagen. Auch hier rät der FAQ und die Forenerahrung dazu, diese ausser Reichweite der KM zu bringen. Warum? Weil es Dir halt im krassesten Fall passieren kann, dass Du auf einmal nicht mehr in die Wohnung kommst oder diese sogar leer geräumt ist. Deshalb bei der nächsten Abwesentheit der KM alle wichtigen Unterlagen und Ordner zu guten Freunden / Eltern bringen und dort einlagern. Die Konten hast Du hoffentlich alle so gestellt, dass Deine Exe keinen Zugriff mehr darauf hat bzw. hast die Dispos auf Null setzen lassen.

Wie ist generell Deine finanzielle Situation? Verdienst Du gut oder gehörst Du zu einem "Mangelfall" (Person mit Einkommen um 1200 Euro netto)? Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 23:01
(@wegnachvorn)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin Dirk,

Deine ersten Beiträge wirken recht reflektiert.....aber auch "defensiv"

Damit meine ich, dass Du wie jemand wirkst, der Schwierigkeiten hat, seine eigene Meinung im Konfliktfall "durchzuhalten".
Das führt dann zu bestimmten Haltungen, wie wir sie hier oft im Forum lesen....Unsicherheiten in bezug darauf, was man eigentlich "darf"....im Sinne von "Eigentlich wollte ich mit Kind am WE etwas unternehmen, aber EX will n nicht...darf ich denn überhaupt?"

Mein Rat.
Mach Dich gerade! Mache Dir klar, was DU willst!
Es kann sein, dass Deine Ex bestimmte Strategien auffahren wird, um Dich zu "zermürben".
Das muss nicht passieren - kann aber.
Für diesen Fall musst Du es sehr bald schaffen, für Dich selbst eine sehr klare Haltung einzunehmen in bezug auf die Abwicklung der Trennung.
Wenn Du hier aufgrund von Konfliktscheue bzw eher zurückhaltend ausgeprägtem Selbstbewusstsein "einknickst", kannst Du sehr viel verlieren.

Daher nochmal:
Zeige Kante! Lass Dich nicht einschüchtern! Vertrete Deine Ziele konsequent!

Alles Gute
Wegnachvorn

AntwortZitat
Geschrieben : 07.12.2013 23:07
(@dirkf)
Zeigt sich öfters Registriert

Ich fühle mich auch sehr defensiv und versuche auch irgendwie ein bischen davon zu laufen. Aber das bringt nun wirklich nichts. Nach Stand der Dinge ist es ein grosses Stück Arbeit und ein Kraftakt, alles in die richtigen Bahnen zu lenken. Was wird passieren, wenn ich die Frist, das Haus zu verlassen, verstreichen lasse? Wer Interesse hat, dem oder der würde ich gern mal das Schreiben ( in anonym geschwärzter Form ) einscannen und als PDF hier hinterlegen. Unabhängig davon, was nun ein Anwalt dazu sagen würde, interessiert es mixh mehr, die Meinungen Betroffener hier zu lesen. Ich denke, das mich das weiterbringt.

Wer nicht kämpft, hat verloren.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 08.12.2013 00:35




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