Liebe Forumsgemeinde,
nun bin ich schon eine Weile im Forum dabei, und danke allen Inputgebern für Anregungen und Hilfe.
In der jetzigen Jahresend-Stimmung ist es nach 10 Jahren nach meiner Trennung für mich Zeit, Resümee über den Verlauf der Ereignisse, über Erfolge und Misserfolge zu ziehen.
Meine "Story" = Damals Scheidung nach 16 Ehejahren mit 2 Kindern im Teenie-Alter. Ein Kind über längere Zeit bei mir, das andere bei "Muttern". Inzwischen Beide aushäusig im Studium.
Zum Verhältnis zu meinen Kindern freue ich mich, dass trotz zwischenzeitlicher Missstimmung wegen überzogener Anspruchshaltung zu finanzieller Unterstützung inklusive zeitweisem Kontaktabbruch nach Jahren nun wieder Ruhe eingekehrt ist, und dass wir uns Studiums-enfernungsbedingt zumindest mehrmals jährlich sehen. Ich bin stolz, wie Beide ihren Weg gehen.
Im Verhältnis zu meiner Ex hat nach Jahren des Kampfes um Geld, Umgangszeiten etc. sicherlich geholfen, dass wir beide langjährig in einer neuen gefestigten Beziehung stehen. Ich finde es befreiend, dass wir uns sogar zu Weihnachten inklusive unseren Partnern und Kids an einem Abend zu einem gemeinsamen Restaurantbesuch treffen können.
Mit meiner Patchwork-Partnerin bin ich glücklich - auch wenn die Konstellation nach wie vor mit getrennten Wohnorten ungewöhnlich ist - aber Jeder hat sein Zuhause und Rückzugsort, und da wir uns erst mit Teenie-Kindern kennengelernt haben, die bei meiner Partnerin auch noch zuhause leben und die keinen Ersatzvater/Mutter haben wollten, gab es auch keine reelle Möglichkeit, unseren Lebensmittelpunkt zu vereinen. Hier bin ich gespannt, wie und ob wir dieses Thema in Zukunft lösen werden.
Zuletzt merke ich, wie sich meine finanzielle Situation entspannt hat. Bedingt durch die Angst über die Runden zu kommen, hatte ich mir einen strikten Sparkurs verordnet, der jetzt langsam Früchte trägt. Es ist befreiend, allein über sein Budget zu entscheiden und zu sehen, wie kleine Ersparnisse & Investitionen durch konsequenten Verzicht anfangen zu wachsen und anfangen die Verluste aus Versorgungs- & Zugewinnausgleich zu kompensieren.
Hätte nie gedacht, dass ich mal wieder Lachen und sagen könnte, dass es mir besser geht als direkt vor/nach der Trennung - wobei ich mir die Zeit mit meiner Ex nicht komplett schlecht rede - es waren auch gute Zeiten dabei; sonst hätten wir es ja nicht solange miteinander ausgehalten.
Und ja, es braucht nach wie vor viel Verzeihen um vergangene Rosenkriege abzuschließen.
Ich wünsche Euch allen von Herzen, dass Ihr auch über die Zeit zu einem guten Ausgang Eurer Lage kommt, auch wenn der Weg dorthin beschwerlich ist!
Euer Tomatenfisch
