Moin moin,
Oma (meine Mutter, 73) kommt spontan mit der Idee, ihr Haus nicht an ihre Kinder, sondern ihrem jüngsten Enkel (mein Sohn) zu vererben.
Sohn ist erst 6, aber Oma sagt zu ihm:
Wenn Du immer schön lernst in der Schule, und einen tollen Beruf lernst, dann schenkt ich Dir mein Haus.
(Ohne etwas mit mir oder meinen Geschwistern abzusprechen)
Mein Geschwister würden dem auch zustimmen, doch da ist ein Problem:
Weder meine Geschwister, noch ich möchten, das die (vermögende) KM etwas von dem hiesigen Haus abbekommt. . .
( Wir haben GSR für den Sohn, einzig ABr wurde rausgelöst aus der elterntlichen Sorge, Vermögenssorge wurde nichts geregelt.)
Für hypotetische Fälle von vorzeitigen Erbschaften soll eine sichere Lösung her, das dieses Haus nicht an die andere Familie wandert. . .
Wer kennt sich mit Erbangelegenheiten aus ?
Lieben Dank vorab.
E.
Es wird gekreuzt, wenn der Gegenwind zu stark ist, und das Spinnaker bei achterlichem Wind gesetzt. Es wird Containerschiffen ebenso wie einem Kanu Raum gegeben. Manchmal allein, manchmal mit Crew. Nur das Ziel darf nicht aus den Augen verloren gehen.
Moin elternteil_m,
ganz ehrlich: Ich erkenne den Sinn dieser Aktion nicht. Denn tatsächlich hat Deine Ex im Zweifelsfall noch viele Jahre lang die Vermögenssorge für Junior. Sollte Dir in dieser Zeit etwas zustossen, könnte sie die Hütte - zumindest theoretisch - versilbern und den Erlös verjuxen. Sohnemann könnte sie als Volljähriger zwar auf Schadenersatz verklagen - aber tut man das wirklich? Und selbst wenn: Wenn dann nichts mehr da ist, kann man einem Nackten schlecht in die Tasche fassen...
Was spricht dagegen, dass Oma dieses Haus erst einmal Dir vermacht? Je nach Wert des Hauses kann das "Vererben mit warmer Hand" durchaus sinnvoll sein, weil man die Freibeträge zweimal ausnützen kann, wenn der Schenker seine Schenkung um mindestens 10 Jahre überlebt. Es entstehend dadurch auch keine nachteiligen Folgen in Sachen EU für Dich, da Ihr nicht verheiratet wart.
Überdies liegt die Erfüllung der "Bedingung"
Wenn Du immer schön lernst in der Schule, und einen tollen Beruf lernst, dann schenkt ich Dir mein Haus.
ja noch in weiter Ferne; wir reden von mindestens 15 Jahren. Und auch wenn man Oma ein langes Leben wünscht, ist es recht optimistisch, Pläne für das 88. Lebensjahr zu machen.
Ganz unabhängig davon halte ich persönlich aus pädagogischen Gründen aber auch wenig davon, mit einem goldenen Löffel im Mund ins eigene (Berufs-)Leben zu starten - welchen Ehrgeiz sollte man haben, selbst etwas zu erreichen, wenn das eigene Leben als Erwachsener schon mit einem komplett abbezahlten Haus beginnt?
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Was spricht dagegen, dass Oma dieses Haus erst einmal Dir vermacht?
Weil dann meine Gläubiger zuerst Zugriff haben udn Sohnemann leer ausgeht 😉
Es wird gekreuzt, wenn der Gegenwind zu stark ist, und das Spinnaker bei achterlichem Wind gesetzt. Es wird Containerschiffen ebenso wie einem Kanu Raum gegeben. Manchmal allein, manchmal mit Crew. Nur das Ziel darf nicht aus den Augen verloren gehen.
Moin Elternteil_m,
Weil dann meine Gläubiger zuerst Zugriff haben udn Sohnemann leer ausgeht 😉
Hast Du Schulden in der Grössenordnung eines Hauses? Falls nicht: Wo ist das Problem (ausser, dass man Schulden nicht lebenslang konservieren, sondern tatsächlich abtragen sollte)?
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
ob ich nun 5.000 oder 500.000 € Schulden habe, es würde vom Haus "abgezogen" und somit von meinem Sohn bezahlt.
Das will ich nicht, um meine Verbindlichkeiten kümmere ICH mich.
Deshalb frag ich ja hier, nach ner Lösung für IHN.
Sohnemann wird ohne meine Altlast auskommen. . .
.....
Ach, sorry von Antwort auf Deinen ersten post:
Oma möchte es jetzt regeln, egal ob sie 88 wird.
Ja, Schenkung macht wohl steuerlich mehr Sinn, wegen Freibeträge, aber dann hat eben KM auch Zugriff drauf. . .und das soll ausgeschlossen sein.
Gruß E.
Es wird gekreuzt, wenn der Gegenwind zu stark ist, und das Spinnaker bei achterlichem Wind gesetzt. Es wird Containerschiffen ebenso wie einem Kanu Raum gegeben. Manchmal allein, manchmal mit Crew. Nur das Ziel darf nicht aus den Augen verloren gehen.
Moin elternteil_m,
ob ich nun 5.000 oder 500.000 € Schulden habe, es würde vom Haus "abgezogen" und somit von meinem Sohn bezahlt.
Das will ich nicht, um meine Verbindlichkeiten kümmere ICH mich.
das ist vielleicht keine wirklich wirtschaftliche Denkweise; bis Dein Sohn ein Haus von Dir erbt, das Du selbst viele Jahre zuvor von Deiner Mutter geerbt hast, werden viele Jahre ins Land gehen, die wertbeeinflussende Faktoren auf diese Immobilie haben. Wirtschaftlich würde es viel mehr Sinn machen, auf eine Immobilie, die sich in Deinem Alleinbesitz befindet, eine Hypothek in Höhe Deiner Schulden aufzunehmen (dann sind diese Schulden nämlich sauber besichert und die Zinsen daher ungleich geringer als bei "wilden" und zahlreichen Gläubigerverhältnissen); die Gläubiger zu bedienen und von der dann ersparten Miete ganz easy die Hypothek abzutragen. Und Dein Sohn würde irgendwann ein (wieder) schuldenfreies Haus von Dir erben.
Wenn ich argumentieren würde, dass meine heutigen Verbindlichkeiten faktisch von meinen Kindern bezahlt werden, weil ihr Erbe deswegen einmal kleiner ausfällt, müsste ich auch sagen, dass ich meine Kinder um die Millionen betrüge, die ich heute nicht verdiene.
Ja, Schenkung macht wohl steuerlich mehr Sinn, wegen Freibeträge, aber dann hat eben KM auch Zugriff drauf. . .und das soll ausgeschlossen sein.
nein, das macht in dieser Konstellation (unabhängig vom Zugriff Deiner Ex) nicht wirklich Sinn: Dein Freibetrag als Sohn liegt bei einer Schenkung aktuell bei 205.000 EUR; der Deines Sohnes nur bei 51.200. Die Schenkung von Grossmutter an Enkel löst daher gleichzeitig Schenkungssteuer von 11 bis 15 Prozent für den über 51.200 EUR hinausgehenden Betrag aus (unter der Annahme, dass das Haus mehr wert ist). Auch aus rein steuerlicher Betrachtung ist das also ein schlechtes Geschäft, denn wenn Sohnemann kein nennenswertes eigenes Einkommen oder Vermögen hat, muss die Hütte entweder umgehend versilbert werden, um die Schenkungs-/Erbschaftssteuer zu bedienen - oder Du musst dafür aufkommen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Martin und Elternteil_m!
Meiner Meinung nach stimmt das mit der Schenkungssteuer nicht so ganz, Martin!
Es gibt diese Freibeträge, für Enkel 51t€, die alle 10 Jahre verschenkt werden können, ohne dass Erbschafts- oder Schenkungssteuer anfällt.
Vermutlich ist das Objekt, um das es hier geht mehr wert als dieser Betrag, wie schon erwähnt.
In den Übertragunsvertrag von Oma an Enkel ( nicht Schenkungsvertrag oder so!) könnte aber aufgenommen werden, dass Oma bis zu ihrem Tod ein lebenslängliches Nießbrauchrecht an dem Objekt genießen soll. Ebenso, dass Oma bis zum Tod sämtliche bgaben und LAstenvon dem Nießbrauchrecht zu tragen hat. Das wird dann auch so im GRundbuch eingetragen.
D.h. Enkel steht zwar als Eigentümer im Grundbuch, aht aber keine Ausgaben und keine Einahmen.
Erst in dem Moment, wo er Einnahmen hat, muss er dies dem Finanzamt melden, und evtl. Steuer zahlen.
Das war bei mir so. Finanzamt rief an, ich hätte doch, Haus geschenkt??? ich braucht nicht mal etwas vorlegen! Die Aussage, dass ich daraus keine Einkünfte erzielt, reichte kpl. aus, um sie wieder vom TIsch zu fegen.
Fürs erste!
Und m.E. kann in den Übertrgungsvertrag auch eingearbeitet werden, dass KM keinen Zugriff auf das Haus haben soll, sondern alleine der KV als "Enkelvertreter". egal wie das Sorgerecht liegt. Aber dafür will ich meine Hand nicht ins Feuer legen.
Noch was anderes: bei der Ermittlung der evtl anfallenden Steuern wird bedauerlicher Weise immer der Verkehrswert benutzt, nicht etwa der Einheitswert.
Man sollte sich daher genau überlegen, wann man das Haus schätzen läßt und wer dies tut und wie er das Objekt darstellt und bewertet...
Ich muss nächstens ohnehin zum Notar, dann frage ich mal nach!
Kisscologne
Nochmal:
Je nach dem Wert des Objektes besteht natürlich auch die Möglichkeit, dem Enkel morgen 1/4 des Hauses zu vermachen (eben genau so viel, dass man gerade innerhalb des Freibetrages bleibt) und in 10 Jahren dann noch mal den freibetraglich möglichen Hausteil, u.s.w.
Aber das behandelt natürlich nicht die Frage, ob KM darauf Zugriff hätte. 😉
Heidrun