Hi,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Mit der Absenkung des Spitzensteuersatzes wurde von vielen Politikern auf die so genannten Besserverdiener eingeprügelt. Das geht doch alles zu Lasten der „Armen“. Nur ist es so, dass wir alle eine Steuerentlastung auf der einen Seite hatten, diese wurde aber durch die Erhöhung der  Sozialversicherungsbeiträge wieder total aufgefressen. Was meint Ihr warum der schöne Brutto/Nettorechner des Bundesministerium für Finanzen schon Ende 2004 nicht richtig funktioniert hat und noch vor der Wahl ganz raus genommen wurde. Dieser Rechner sollte beweisen, was für eine gute Politik Rot/Grün macht. Man konnte nämlich seine monatliche Entlastung für die Jahre 1998! bis 2005 errechnen. Leider hat sich heraus gestellt, dass Aufgrund der Sozialversicherungsbeiträge keine Entlastung sondern Belastung entstanden ist und schwupps war er weg. Es gibt jetzt einen neuen Rechner, der weist aber nur noch die Steuern aus. Klar dann habe ich eine Senkung.
Es ist ein Schelm der böses denkt.

Mit welchen Taschenspielertricks unsere Politiker arbeiten sieht man schon an der gesetzlichen KV. Mit der Gesundheitsreform für das Jahr 2005 sollten die Beiträge der GKV sinken. Die GKV nicht dumm hat dann in 2004 schön die Beiträge ein wenig erhöht. Natürlich wurden diese wie von Ulla befohlen dann zum 1.1.2005 gesenkt.

Und jetzt der Knaller. Man nimmt das Krankengeld und den Zahnersatz aus der Grundleistung heraus und schafft eine neue Versicherung. Damit senkt man die GKV Beiträge um 0,9%. Gleichzeitig ab den 1.7.2005 wird dann für KT und Zahn ein Beitrag von 0,9% zusätzlich erhoben. An diesen Beitrag muss sich der AG nicht mehr beteiligen. Das alles wird dann dem dummen Bürger als Absenkung der GKV Beiträge verkauft. Fakt ist, dass die Beiträge nicht um 0,9% insgesamt gesunken sind, sondern für den AN um 0,45% gestiegen sind und die meisten haben es nicht gemerkt.

@Kuwe

Natürlich bin ich davon überzeugt, dass Du liebend gern arbeiten würdest. Man kann trotzdem neidisch auf einen ALG2 Empfänger sein. Ironie off

Berechnung:
Geschieden / 2 Kinder (6J und 12 J) / KU nach DT und EU voll / Brutto 5.250,00€

Netto lt. Brutto/Nettorechner = 2638,46
Minus 5% =  2506,10€
Minus KU 1 = 351 – 77= 274
Minus KU 2 =  414 – 77 = 337
Netto =  1741
EU: 1741,00€ geteilt durch 7 = 248,71 /  (1741,00€ -248,71)/2 = 746,14
746,14 + 77 + 77 + 248,71 =  1148,88  Anlage U wurde nicht berücksichtigt.

Somit ist man bei einem Einkommen von 5250€ Brutto genau 1148,88 €.        1.148€ - Warmmiete – 345€= 400€ Gewinn gegenüber ALG2. Man sieht das bes…..en aus. Da muss ich mich wohl verrechnet haben.
Die Merkelsteuer betrifft im wesentlichem die Besserverdienenden. An den 7% wird nicht gerüttelt. Um es sarkastisch auszudrücken: das ALG2 Geld reicht vielleicht um nicht zu verhungern, aber einen LCD-Fernseher, einen netten Benz oder den Armani-Anzug wird man sich schwerlich nicht leisten können.
Meine Gedanken driften gerade in eine Richtung die gar nicht gut ist. Gehe besser an die frische Luft.

LG Platt

Moin,

jetzt eine Gegenrechnung:

Ursprung in DE:

Verdienst: ~2200 €  x 12
Netto: 1315,00 € x 12
KU: DT1 Altersstufe I -> 177 €
Wochenbelastung: 60 Stunden +
Fahrtstrecke: 63 km
Fahrtdauer: ~ 1 h
Kosten: 63 x 2 x 23 Tage = 2898 km * (damals) 1,20 €/l * 7 l/100 km = 243,43 €
Anerkennung UH: 150 €, Umzug nicht möglich (Mietmehrkosten > Rest, anerkannt)

Heute, AT:
Verdienst 1586,34 € x 14
Netto: 1180,00 x 14 (=> 1376,66 x 12)
KU: DT2 Altersstufe II (257 €) abzgl. Steuererstattung Unterhaltszahler (25,50 € / Monat), für Ex nicht einrechenbar aufgrund nicht in DE anliegender Steuererstattung
Fahrtstrecke: 4,5 km, 7 Minuten Straßenbahn, 5 Minuten laufen, Kosten 41,70 Jahreskarte x 10 (2 Monate frei)
Wochenbelastung: 40 h, max. 48 (gesetzliches Limit) mit Freizeitausgleich innerhalb eines halben Jahres, Überstunden + 100% (250 % bei Feiertags/Sonntagsüberstunden)
Miete: identisch DE bei etwas geringerer Fläche (2 m²)

Klage der Ex auf EU führte zu Erhöhung des Selbstbehaltes von 890 € auf 943,40 € (6% Kaufkraftunterschied AT < DE)

Hmmm... mir gehts hier besser. Trotz 20% Märchensteuer.

Gruß, Xe

Hhmh,

ich find ja immer witzig, wie hier Rot-Grün immer für alles verantwortlich gemacht wird, für mich hat Gregor Gysi es gestern ziemlich treffend ausgedrückt: "Reiche, Groß- und Besserverdienter bräuchten sich in diesem Land nicht zu fürchten, am allerwenigsten vor der Union und der SPD...."

Wenn man heute sieht, Allianz streicht trotz gigantischer Gewinne 7500 Stellen...
da wundert man sich , woher in dieser Regierung der Optimismus genommen wird, die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpfen zu können....

Gruß Kuwe

Netto lt. Brutto/Nettorechner = 2638,46

Hi,

nach den aktuellen Plänen (siehe http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,422810,00.html) dürften daraus so um die 2400€ werden. Dem stehen (vielleicht) 50€ Entlastung  beim Krankenkassenbeitrag entgegen. Mich würde langsam mal interessieren wieso die Koalitionsclowns ausschließlich Pläne schmieden, irrsinig viel frisches Geld in ein kaputtes System zu pumpen anstatt auch mal über sparen nachzudenken, bei Ärzten, Krankenhäusern, Pharmaindustrie, Apotheken...

cya,

elwu

...wieso die Koalitionsclowns ausschließlich Pläne schmieden, irrsinig viel frisches Geld in ein kaputtes System zu pumpen anstatt auch mal über sparen nachzudenken, bei Ärzten, Krankenhäusern, Pharmaindustrie, Apotheken...

Weil die Politik zur Hure des Kapitals degeneriert ist. Die Lobbyarbeit tut ihr übriges. Erst diese Woche berichtete die CDU im Bundestag, sie habe 125.000 € vom Pharmakonzern Altena (oder so ähnlich) als Spende erhalten. Mit denen verdirbt man sich's doch nicht, gelle.

DeepThought

Moin elwu,

ich denke, die Aussage

irrsinig viel frisches Geld in ein kaputtes System zu pumpen anstatt auch mal über sparen nachzudenken, bei Ärzten, Krankenhäusern, Pharmaindustrie, Apotheken...

ist meiner Meinung nach so nicht ganz richtig. Die Krankenkassen als Beispiel haben einen unglaublichen Verwaltungsapparat, auch die Praxen als letzes Glied der Versorgungskette haben immer mehr unsinnigen Papierschrott zu bearbeiten, der ja mit den elektronischen Karten eigentlich verringert werden sollte, aber anstattdessen immer irrsinnigere Blüten treibt. Das Geld, dass die Krankenhäuser pro Patient bekommen, geht mittlerweile zum überwiegenden Teil für Verwaltung drauf, anstatt direkter verwendet zu werden, und die Pharmaindustrie legt die Preise relativ willkürlich fest, was sie auch deswegen kann, weil trotz Europa immer noch nicht Medikamente z.B. in den Niederlanden von den Ärzten und Apotheken eingekauft werden können. Stattdessen werden Firmen, die größtenteils rezeptfreie Medikamente bzw. rezeptpflichtige nur gegen Rezeptschein über das Internet verkaufen (Beispiel: DocMorris) plattgeklagt, und zwar ausschließlich wegen des Preisschutzes in der BRD.

Das Problem ist nicht das Gesundheitssystem als solches. Aber es ist nicht nur geplündert worden wie das Rentensystem, sondern hat einen Verfilzungsgrad, der das gesamte System von ganz oben bis ganz unten unwirksam, teuer und schwerfällig macht, und die Innovationen erstickt. Die technischen Neuerungen, die dort eingeführt werden sollen, haben sich fast alle zu Futtertrögen für unfähig agierende Firmen und Politiker entwickelt.

Gruß, Xe