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Tolle Ideen der CDU zu Hartz IV

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 kuwe
(@kuwe)

Berlin (rpo). Nach Vorstellungen aus der CDU zu einer "grundlegenden Reform von Hartz IV" sollen Kinder gegebenenfalls dazu verpflichtet werden, zu den Unterhaltskosten arbeitesloser Eltern beizutragen. Außerdem sollten Eltern auch über das 25. Lebensjahr ihres Nachwuchses hinaus dazu angehalten werden können, finanziell für diesen zu sorgen.

Bei der für den Herbst geplanten Revision von Hartz IV will die CDU nach den Worten ihres Generalsekretärs Ronald Pofalla eine weitere Nachbesserung erreichen. Der CDU-Politiker erklärte: "Wir sind nämlich auch der Auffassung, dass nicht nur Eltern wieder für ihre unter 25-jährigen Kinder einzutreten haben, sondern möglicherweise auch für ältere Kinder." Darüber hinaus "sind wir auch der Auffassung, dass Kinder für ihre Eltern einzutreten haben."

Als Beispiel nannte Pofalla einen 30-jährigen Sohn mit einem über 50-jährigen arbeitslosen Vater. So wie ein Vater für sein unter 25-jähriges Kind einzutreten habe, solle "dann auch der über 30-jährige Sohn für seinen über 50-jährigen Vater eintreten, wenn er die finanziellen Voraussetzungen hat."

In der großen Koalition werde im Herbst "über eine grundlegende Reform von Hartz IV" beraten. "Dann werden wir auch über diese Form der Verantwortungsgemeinschaften, über diese Erweiterung, reden müssen," erklärte der CDU-Politiker.

Außerdem bekräftigte Pofalla, dass die CDU, wie bereits im Grundsatzprogramm von 1994 beschlossen, eine "Weiterentwicklung des Ehegattensplitting hin zum Familiensplitting" anstrebe. Die Unterstützung der Parteivorsitzenden Angela Merkel habe er. Ziel sei eine verstärkte Kinderförderung. Er habe nie für Abschaffung des Ehegattensplittings votiert, "sondern für eine Weiterentwicklung des Ehegattensplittings hin zum Familiensplitting.

Zitat
Geschrieben : 04.08.2006 15:36
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Pofalla, als an den Nippeln Merkels Hängender, ist in seinen Äußerungen sehr ernst zu nehmen. Interessant der Begriff "Verantwortungsgemeinschaft".

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 15:46
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Und dann stelle ich mir ein Kind vor, das in "asoziale Verhältnisse" geboren wurde, sich zum Ziel gesetzt hat SO nicht enden zu wollen, sich was erarbeitet, um unabhängig vom Staat zu sein und auf eigenen Füßen zu stehen und als Dank darf es dann dem Staat die Eltern abnehmen.  :knockout:

Andererseits wäre ja mal interessant zu wissen, in wieweit Eltern ihren Kindern Dampf machen (und umgekehrt), damit sie Verantwortung für ihr Leben übernehmen.

Und ich frage mich, wie ich reagieren würde, wenn ich meinen Sohn versuche zu einem verantwortungsbewußten Lebewesen zu erziehen, er aber irgendwann an die falschen Freunde gerät und darauf pfeift, was ich ihm vorgelebt habe. - man kann ja nie wissen -

Und dann habe ich ihn an der Backe, bis ich n olles faltiges Mütterlein bin???

Na ich weiß nicht.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 15:51
(@Platt)

Hi,

da bin ich aber froh, dass ich schon wieder priviligiert bin. Wohlhabende Eltern.

Es wird genauso kommen. Die Konsequenz, noch mehr Mitarbeiter für die Sozialbehörden und Flucht ins Ausland der Leistungträger.

Platt

der wie so oft wie paralisiert vorm PC sitzt.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 15:54
 elwu
(@elwu)

Hi,

soweit ich weiß müssen bereits sei vielen Jahren Kinder für ihre Eltern aufkommen, wenn die in ein Pflegehim müssen und die Rente nicht für die (absurd überhöhten) Gebühren reicht? Und was die 25-Jahres-Grenze betrifft:  mit Einführung von Hartz IV sind auffallend viele junge Leute über 18 aber ohne eigenes Einkommen von Zuhause ausgezogen, egal wie wohlhabend oder nicht das Elternhaus war. Denn die idiotische Hartz-IV-Generosität hat ihnen das ja finanziert. Ich bin erst (mit 20) ausgezogen, als ich das selbst finanzieren konnte. Hab' nie einen Cent (bzw. Pfennig) vom Staat erwartet noch bekommen für die Bezahlung von derlei persönlichen Interessen. Von daher finde ich nicht schlecht, dass hier das Rad etwas mehr in Richtung Vernunft zurückgedreht wird. Was das Splitting betrifft: ich bin seit jeher dagegen, die Institution der Ehe mit zig Milliarden (von 20 wird geschrieben) pro Jahr zu fördern. Familiensplitting ist natürlich der richtige Weg, nur, die grenzdebilen Trottel aller Parteien werden das zuverlässig in einer Form gestalten, dass de facto nur Superverdienern mehr zukommt, mittleren und geringeren Einkommen dagegen weniger als bisher. Das ist aber nicht der prinzipielle Fehler des Familiensplittings anzurechnen, sondern der prinzipiellen Unfähigkeit der Politiker jeglicher Coleur.

cya,

elwu

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 16:08
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

sich zum Ziel gesetzt hat SO nicht enden zu wollen, sich was erarbeitet, um unabhängig vom Staat zu sein und auf eigenen Füßen zu stehen und als Dank darf es dann dem Staat die Eltern abnehmen.  :knockout:

Hallo zusammen,

kann ich nur sagen, " dann nacht zusammen". Ich denke da gerade besonders an die Kids meines LGs, die dann schön brav für Mama arbeiten gehen dürfen.
Es ist jetzt schon schwer den Kindern nahe zu bringen, wieso Mama den Tag in einem ihrer 2 Pools verbringt und nicht arbeiten muss, wir aber weniger Zeit haben und weniger materiell ausgestattet sind und beide arbeiten gehen.

Keine Ahnung wie man sie für die Zukunft dann noch motivieren sollte. :knockout:
Mir gelingt das ja für mich selbst schon kaum noch.

Ich kenne allerdings die Vorgehensweise wie Elwu schon beschreibt. Die Kinder wurden schon in der Vergangenheit angeschrieben, wenn es um Bedürftigkeit der Eltern ging.

Auch mit der Vorgabe das unter 25-jährige wieder zu ihren Eltern ziehen müssen oder erst gar nicht ausziehen dürfen wenn sie das nicht selbst finanzieren können, war schon voraussehbar, daß hier die Eltern für die Kinder in Zukunft einspringen müssen.

Die Karre ist so dermaßen gegen die Wand gefahren, daß es wahrlich schwer ist sie wieder herauszuziehen. Aber meines Erachtens kann ein Kind nicht für die elterlichen Verhältnisse verantwortlich gemacht werden, wenn es eben aus diesen herausbrechen will und auf eigenen Beinen stehen will.

Andersherum ist mir unklar warum ein unter 25,-jähriges "Kind" ein eigene Wohnung haben muss, wenn es sie selbst nicht finanzieren kann.

Ich bin hier umgeben von jungen Menschen, denen es überhaupt nicht in den Sinn kommt arbeiten zu gehen. Wenn ich mich mit ihnen unterhalte, bekomme ich Sätze wie " nöö da hab ich aufgehört, koch lieber für mich Kaffee als fürn Chef". Auf meine Antwort darauf, daß doch nun Geld gestrichen wird: " ja stimmt, aber ich bin im 3. Monat schwanger, da macht das nichts."
Und jeden Mittag frage ich mich warum mein Wecker jeden morgen schellt, wenn meine Nachbarn noch tief und fest schlafen um dann mittags mit all ihren Kinderwagen auf der Wiese in der Sonne zu sitzen.

Ich weiss nicht wie ich die Karre herausziehen würde, aber ich ahne für uns nichts Gutes.

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 16:26
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

ja es wird immer unübersichtlicher und krasser!

Warum steht man morgens noch auf?
Im Haus neben uns lebt eine Familie, allesamt HarzVI-Empfänger, ein wenig nebenbei (ob angemeldet oder nicht weiss ich nicht), dass Haus gehört dem Bruder, der sie dort supergünstig wohnen lässt.

Wenn ich mich mit denen unterhalte, dann haben die alles Wissen dieser Welt und wollen mir noch Ratschläge für die Erziehung geben. Tagsüber daddeln die schön im Planschbecken rum.

Ich warte auf den Tag, wo der Erbfall eintritt. Das Erbe dürfte für etwa 3 - 4 Jahre reichen. Dann hab ich neue Nachbarn.

Die große Frage die ich stelle, ist, wie habe ich Einfluss auf die Kinder, wenn sie mir auf der Tasche liegen? Müssen die Unterhaltsleister ungeprüft den festgelegten Lebensstandard finanzieren?

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 17:19
(@Aniram)

Ihr und hier besonders Tina, sprecht mir aus der Seele.

Ich bin immer wieder baff erstaunt wenn ich lesen oder hören
muss, wie einfach es für Jugendliche in Deutschland ist, an
eine eigene Wohnung zu kommen. Auf Kosten anderer
natürlich.

Nur weil sie ja jetzt 18 und erwachsen sind und sich jetzt nichts
mehr zu sagen lassen brauchen von den Alten. Wenn sie ein
bißchen besser erzogen sind sagen sie Eltern. Macht aber
keinen Unterschied.

Die Selbstverständlichkeit von der hier ausgegangen wird das
es so ist, läßt mir regelmäßig den Blutdruck höherschnellen.

Ich war vor einiger Zeit auch erstaunt über das Unverständnis
auf das Tortour gestossen ist, als sie nicht bereit war, die
"Flucht" ihrer Tochter in eine fremdfinanzierte Freiheit zu
unterstützen. So fängt es doch meistens an.

Ausziehen kann der, der es sich leisten kann. Und wer mit
anderen Menschen zusammenlebt, hat sich auch in meinen
Augen, in die Gemeinschaft einzufügen. Anders geht das nicht.

Das müssen erwachsenen Menschen genauso wie Kinder.
Wenn sie das nicht wollen, dann müssen sie den Luxus "sich
von nichts und niemanden in ihr Leben reinreden zu lassen"
auch selbst finanzieren können.

Regelmäßig warmes Essen auf dem Tisch, frisch gewaschene
und gebügelte Wäsche im Schrank, genügend Taschengeld,
das alles kommt gelegen. Aber Eltern, die von ihren Kindern
Leistungen einfordern, haben sich nicht einzumischen. Das
geht sie dann alles plötzlich nichts mehr an.

Ja freilich, soweit kommt's noch....

Wenn dieser Geldhahn zugedreht würde, wäre das dem Eifer
nach einer vernünftigen Ausbildung nur förderlich.

Aber so wie es jetzt ist: Warum sollen sie ?

Zahlen ja eh die Eltern und/oder der Staat !

Umgekehrt... vielleicht bemühen sich unter dem angedrohten
Aspekt auch diverse Eltern mehr um den Nachwuchs. Leben
ihnen vor, daß von nichts auch nichts kommt.

Was sehen denn viele Kinder heutzutage ?

Das ihre Eltern faul zu Hause hocken, im Sommer ins Freibad
gehen und im Winter entweder beim Kaffeekränzchen oder
vor dem Fernseher respektive PC sitzen. Wen wundert es
dann, wenn viele dieser Kinder dem Negativbeispiel ihrer
Eltern folgen.

Oder die vielleicht hören, daß Papa oder Mama (wie kürzlich
hier erst passiert) nach wenigen Tagen laufen, sagen, daß
mach ich sicher nicht lange. Das ist mir zu anstrengend.

Klar gibt es auch die Eltern, die unverschuldet in Hartz IV
gerutscht sind und die sich redlich bemühen wieder in Lohn
und Brot zu kommen. Aber auch das bekommen die Kinder
mit und leben es hoffentlich nach.

Und klar wird es auch immer wieder Kinder geben wie LBM
beschreibt, denen dieses Nichtstun nicht vorgelebt wurde.
Die in den Dunstkreis falschen Umgangs und falscher
Freunde kommen und abrutschen.

Ich denke überall dort wo die Familienverhältnisse in Ordnung
sind, wird man sich nach Lage der Möglichkeiten gegenseitig
helfen und unterstützen. Eltern werden ihren Kindern unter
die Arme greifen und Kinder werden auch ihre Eltern nicht
verkommen lassen.

Aber ich würde z.B. keine Veranlassung sehen, einem alkohol-
kranken Elternteil, der deshalb seine Arbeit verloren hat, sein
Leben und seinen Suff  insbesondere zu finanzieren. Klingt
herzlos ? Ja, vielleicht. Er hätte jede Unterstützung von mir würde
er versuchen da rauszukommen. Sonst aber - nein, tut mir leid.

So lange nicht in die Köpfe rein will, daß nicht der andere
sondern man selbst für sich verantwortlich ist, wird sich einiges
nicht bessern. Und solange das Fordern nach vermeintlichen
Rechten kein Ende hat.

Niemand, der unverschuldet ins Abseits gerät, darf durch den
sozialen Rost fallen. Aber es sollte sich auch keiner darauf
verlassen dürfen - besonders ohne Gegenleistung - der All-
gemeinheit auf Dauer auf der Tasche liegen zu können.

Nicht die € 400,-- Jobs können die Lösung sein. Die helfen
nur den Unternehmern.

Aber Arbeitslose, besonders wenn sie jung und gesund sind,
können sehr wohl im Winter Schnee schaufeln, Gartenanlagen
sauber halten. Bei Ernten helfen, was weiss ich.

Frauen können in Krankenhäusern helfen oder in Küchen.
In Kindergärten und Schulen.

Ältere Menschen genauso. Es gibt soviele Sozialeinrichtungen
die Hilfe benötigen.

Es gibt bestimmt noch viel bessere Ideen. Ich muss ehrlich
zugeben, ich hab bisher noch nie so darüber nachgedacht,
welche Möglichkeiten sich da bieten.

Das soll keine Strafe sein. Das wäre der falsche Ansatz. Aber
ich sehe auch nicht ein, warum diese Menschen überhaupt
nichts tun sollten.

Ich glaube das einige sich mit mehr Motivation nach Arbeit
umsehen würden unter diesen Umständen. Wenn's vorbei ist
mit dem morgens länger im Bett liegen.

Es gehört auf alle Fälle geprüft, wer was wann bekommt. Da
kann ich Kaspar's letzten Satz nur beipflichten.

Gruß

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 18:20
(@Platt)

Hi,

Aber ich würde z.B. keine Veranlassung sehen, einem alkohol-
kranken Elternteil, der deshalb seine Arbeit verloren hat, sein
Leben und seinen Suff  insbesondere zu finanzieren. Klingt
herzlos ? Ja, vielleicht. Er hätte jede Unterstützung von mir würde
er versuchen da rauszukommen. Sonst aber - nein, tut mir leid.

Das gibt es schon seit mindestens 15 Jahren. Einer guten Freundin wäre das fast passiert. Es war ihr Stiefvater.
Ihre Mutter war schon gestorben. Um dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen, haben ihr Onkel und Tante sie dann mit 25 Jahren adoptiert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Fand ich richtig Klasse, da sie schon mit 16j mit diesem "Säufer" alleine klar kommen musste. Mit 18 hat sie dann die Fliege und Karriere bei einer Bank gemacht.

Platt

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 18:40
 kuwe
(@kuwe)

Hi,

ich halte das für den komplett falschen Weg. Die CDU betont doch immer ihre Familienfreundlichkeit, wird das durchgesetzt, wird das letzten Endes zur Spaltung vieler Familien und gegenseitigem Mißtrauen führen.
Sicher sind Fehlentwicklungen passiert, Jugendlichen das Beziehen eigener Wohnungen viel zu leicht ermöglicht und auch anderen Dingen Tür und Tor geöffnet. Aber warum soll in dieser Gesellschaft der eine für die Fehler des anderen verantwortlich gemacht werden? Ich dachte, Sippenhaft wäre abgeschafft worden. Ich persönlich würde lieber verhungern als später mal meinem Kind auf der Tasche zu liegen. Und was die Schritte in Richtung Eigenverantwortung angeht: Die Instrumentarien dafür sind auch jetzt schon da, sie werden nur nicht konsequent angewandt. Ungefähr mit derselben Konsequenz, wie z.B. in diesem Land Schwarzarbeit bekämpft wird. Letzten Endes ist die Geschichte nur eine Repression mehr gegen die, die ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stehen.
Ich könnte mir vorstellen, daß ein Jugendlicher mit dem - sagen wir mal klischeemäßigen Hartz IV - Papa, langzeitarbeitslos, sich dreimal überlegen würde, eine gut bezahlte Stelle anzunehmen und es stattdessen lieber zu machen wie sein Herr Papa..nur um nicht finanziell genauso dazustehen oder gar noch schlechter..Solange die Massenarbeitslosigkeit als Faktum besteht, sind solche Ideen reiner Populismus. Die große Koalition hat doch angekündigt, z.B. durch Kombilöhne Anreize zu schaffen, Leute in Billigjobs zu vermitteln. Herausgekommen ist letzten Endes dieses nicht einmal halbgare 50+- Programm dieses nicht mehr auf diesem Planeten lebenden Münte. Lachhaft, wie sich BLÖD und Co. nicht zu schade sind, zu schreiben "Die Wirtschaft brummt"...Sie brummt aber mächtig an den Betroffenen vorbei, siehe gestern AOL, Allianz etc.....
Ich als Betroffener wehre mich sicher nicht gegen konstruktive Ideen, um nicht ewig und drei Tage Hartz IV-Empfänger zu bleiben, aber ich sehe bei dieser Regierung (war aber auch schon bei der Vorgänger-Regierung so) nicht den geringsten Ansatz, Probleme wirklich anpacken zu wollen, sondern wie gehabt die Massenarbeitslosigkeit aussitzen und ab und an mal die Sozialleistungen kürzen, flankiert von medialen Kampagnen gegen die Betroffenen....

Gruß Kuwe

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 21:39




(@Aniram)

Ich persönlich würde lieber verhungern als später mal meinem Kind auf der Tasche zu liegen.

Vater Staat wird nur unter Umständen weder Dich noch
Deine Tochter fragen.

Vergiss das nicht.

Gruß

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 21:48
 kuwe
(@kuwe)

Moin Marina,

das ist mir schon klar. Ich kann nur letzten Endes persönlich hoffen , daß ich mit meiner Tochter niemals in diese Lage kommen werde.
Aber letzten Endes werden die, die auch alle anderen Repressalien umschiffen und Schlupflöcher finden, auch das schaffen.
Meiner Meinung nach schafft doch sowas gerade ganze Generationen von Hartz IV-Empfängern, denn welcher Anreiz soll denn dann noch da sein, arbeiten zu gehen? Womit ich jetzt die jüngere Generation vor allen Dingen meine, deren Eltern arbeitslos sind oder werden könnten?! Außer, das sowas das allgemeine Klima vergiften könnte und für einen weiteren ständigen Druck sorgt, bloß nicht (ob unverschuldet oder nicht) in die Arbeitslosigkeit abzurutschen, sehe ich da keinerlei Sinn in dieser angedachten Maßnahme....

Gruß Kuwe

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 22:06
 elwu
(@elwu)

Ich persönlich würde lieber verhungern als später mal meinem Kind auf der Tasche zu liegen.

Hi,

angenommen du wirst irgendwann mal nicht mehr von der Gesellschaft finanziert sondern erwirtschaftest deinen Lebensunterhalt selbst, und vielleicht sogar ein bisschen mehr, und angenommen, deine Eltern wären dann auf deine finanzielle Hilfe angewiesen: würdest du denen anheimstellen, sie mögen doch bitte lieber verhungern als dir auf der Tasche zu liegen? Nein? Ja warum soll für die was anderes gelten als für dich?

cya,

elwu,

direkt Verwandte in gerader Linie sollen sich gegenseitig helfen, das darf überhaupt keine Frage sein.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 22:35
 kuwe
(@kuwe)

Hi,

mal angenommen, Du überwindest Deine pathologischen Vorurteile gegen die , die von der Gesellschaft "finanziert" werden, und auch mal angenommen, ich selbst z.B. habe lange genug in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt...wo läge zum Beispiel in meinem Fall der Sinn darin, daß meine Tochter, die ohnehin schon keinen leichten Start im Leben hat, Unterhalt für den arbeitslosen Vater aufzubürden. Gerade für einen jungen Menschen ist es gerade nach dem Auszug zu Hause wichtig, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. So käme aber dieser junge Mensch vom Regen in die Traufe....
Und für wen liegt da eine Eigenverantwortung in dieser Regelung? Gehe doch mal von einem Langzeitarbeitslosen aus, der über 10 Jahre arbeitslos ist? Meinst Du, der wird da bei der Ehre gepackt , kriegt auf einmal den Hintern hoch und rennt sich die Hacken nach Arbeit wund?!
Darum geht es doch gar nicht bei der Regelung. Es geht darum, nach der MCkiney´schen Methodik nur noch mehr Geld in den Sozialsystemen einzusparen, denn das genau dieses Szenario passiert, nämlich das Gegenteil von dem, was sie mit der Absicht propagieren, das ist eingeplant....

Gruß Kuwe

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 22:47
 elwu
(@elwu)

Hi,

zum einen leiert deine Platte. Anstatt ständig deine abstrusen Vermutungen über meine 'pathologischen' (bist du Arzt oder woher nimmst du das Wissen für eine derartige Diagnose?) Ansichten zu äußern solltest du versuchen auf das einzugehen, was gefragt wurde. Kannst du das? Es ging weder in deinem noch in meinem Posting  um mich. Lies' es nach. Schön beim Thema bleiben. Sofern dir möglich. Also, kommt noch eine Antwort auf meine Frage?

cya,

elwu

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 22:51
(@todtraurig)
Rege dabei Registriert

Moin,

die Idee das Kinder ihren Eltern helfen/unterstüzten müssen ist doch nicht neu. Das war auch schon vor Hartz IV so. Im alten Sozialhilferecht.

Ich kann mich noch daran erinnern, das ich mal Post vom Sozialamt erhalten habe (schon zig Jahre her). Ich mußte mein Einkommen nachweisen, ob ich nicht meine Mutter unterstützen kann, weil sie damals Sozialhilfe beantragen mußte.

Meiner Meinung nach sollte es doch selbstverständlich sein, seine Eltern in der  Not zu helfen, es ist doch die Familie. Da braucht es keinen gesetzlichen Zwang.

Aber in dieser egoistischen Ellenbogengesellschaft zählt sowas wohl nicht mehr.

Todtraurig

Ich äußere nur meine Meinung.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 23:04
 kuwe
(@kuwe)

Mein lieber Elwu,

meine Platte leiert keineswegs...das Kompliment gebe ich mal ganz artig zurück.  Nein, ich persönlich würde mich keineswegs verweigern, wenn ich meine Eltern unterstützen müßte. Also sie ganz sicher nicht verhungern lassen, alles klar?! Was aber zumindest im Moment unwahrscheinlich ist, da meine Eltern Rentner sind.
Aber ich möchte auch gleichzeitig nicht, daß meine Tochter später mal für mich sorgen muß, wenn ich arbeitslos sein sollte. So eine Regelung schweißt Familien nicht enger zusammen, sondern treibt einen Keil hinein.

Gruß Kuwe

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 23:09
(@Aniram)

Hallo Todtraurig !

Nein... so seh ich das nicht.

Du hast natürlich recht, seinen Eltern oder umgekehrt Kindern
sollte man beistehen. Unschreibe ich absolut und uneingeschränkt.
Außer es geht um Alkoholsucht oder Drogen.

Aber... wenn ich z.B. meinen Eltern helfen müßte, wollte, würde....
dann, weil ich das möchte und weil ich wollte, daß sie nicht jeden
Euro 5 x sondern vielleicht nur 2 x umdrehen sollten.

Ich würde ihnen also das Leben leichter machen wollen, nicht
die Pflichten anderer kompensieren.

Ich geben Elwu uneingeschränkt recht, wenn er dagegen wettert,
100.000-Tausenden von Nichtstuern ein schönes Leben zu finanzieren.

Aber, zumindest in Österreich ist es so und in Deutschland vermutlich
ähnlich, daß jeder auch in die Sozialversicherung einbezahlt. Also
für den Fall der Arbeitslosigkeit.

Ich habe also als Beispiel, jahrelang andere Arbeitslose mit erhalten,
also darf ich auf eine bestimmte Zeit auch erwarten, daß die zum Glück
arbeitende Bevölkerung mich für einen gewissen Zeitraum auch mit-
trägt.

Ohne ganz sicher zu sein geht es Elwu vermutlich darum, über Jahre
und manchmal Jahrzehnte, bestimmten Personen ein schönes Leben zu
ermöglichen, die da irgendwo grinsend von sich geben, warum sie denn
so dooooooof sein und arbeiten gehen sollten.

Da kann ich ihm nur uneingeschränkt zustimmen. Darauf legt er zwar
keinen Wert - ich tue es trotzdem.

Mich packt deswegen auch regelmäßig der Zorn... auch wenn ich höre,
wie schon erwähnt, daß jemand nach zwei, drei Tage Laufen der Meinung
ist, Hartz IV oder nicht, aber das macht er sicher nicht lange.

So böse das jetzt vielleicht klingen mag - das kann man sich als
Hartz IV - Empfänger nicht leisten.

Denk ich zumindest mal....

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 23:24
(@Aniram)

Hi Kuwe !

Das versteh ich jetzt nicht.

Auf der einen Seite ist es Dir nach deinen Worten selbstverständlich,
Deine Eltern sollte es nötig sein, zu unterstützen

andererseits meinst Du aber

....schweißt Familien nicht enger zusammen, sondern treibt einen Keil hinein.

Wie jetzt ?

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 23:29
 kuwe
(@kuwe)

@ Aniram

Es ist doch denke ich ein Unterschied, ob ich meine Eltern unterstütze nach menschlichem Ermessen, oder ob ich es MUSS, weil der Gesetzgeber es verlangt.
Ich würde meine Eltern unterstützen, weil ich ein gutes Auskommen mit ihnen habe, genauso wäre es umgekehrt (was aber gottseidank nie eintrat).
Ich stelle es mir schwierig vor bei Eltern/Kindern, die sowieso vielleicht kein gutes Auskommen haben oder wo das Kind nicht mehr so wahnsinnig viel mit den Eltern zu tun hat....so meinte ich das auch.

Gruß Kuwe

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2006 23:33




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