Steinbock63
Frischling
Beiträge: 1
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« am: 20. April 2005, 20:22:22 » |
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Hallo an alle,
bitte steinigt mich nicht, es hört sich vielleicht verrückt an, aber ich - die zur "Gegenseite" gehört - erhoffe mir hier eher eine faire Antwort, als in einem Forum, in dem sich "Exfrauen" treffen.
Erstmal eine kurze Zusammenfassung der Verhältnisse:
Ich bin seit 17 Jahren von meinem Exmann geschieden und längst wieder verheiratet. Auch mein Exmann ist wieder verheiratet (genauso lang wie ich) und hat mit seiner 2. Frau einen Sohn. Wir haben zusammen 2 Töchter, von denen die jüngere im November 18 Jahre alt wurde. Sie lebt noch bei mir. Die ältere Tochter ist selbst verheiratet und erhält keinen Unterhalt mehr. Ich selbst arbeite in einer Halbtagsstelle (ich habe noch zwei weitere Kinder).
Bei der Scheidung wurde aufgrund damaliger hoher finanzieller Belastungen seinerseits ein sehr geringer Unterhalt in Höhe von rund 130,-- DM (65,-- EUR) pro Kind festgesetzt. Für mich habe ich nie Unterhalt beantragt, ich bin immer arbeiten gegangen. Von Anfang an gab es immer wieder Probleme mit den Unterhaltszahlungen für die Mädchen. So kam z. B. immer im Juni oder Juli, wenn mein Exmann in Urlaub fuhr, kein Unterhalt für die Kinder. Das Gleiche galt für den Weihnachtsmonat Dezember und ein paar andere Aussetzer. Ich habe ein paar mal versucht, etwas mehr für die Mädchen zu bekommen, aber er drohte dann jedesmal damit, seine Arbeit hinzuwerfen. Er würde zur Not mit seinem Chef reden, dass dieser ihn entlässt. Lediglich einmal in all den Jahren, nämlich 2002 konnte ich mit Hilfe des Jugendamtes erreichen, dass er den Unterhalt pro Kind auf 127,50 EUR erhöhte. Selbst davon bezahlte er dann nur 125,-- EUR pro Kind, aber ich habe wieder stillgehalten, nur damit er nicht auf "dumme Ideen" kommt.
Zur aktuellen Situation:
Ich bin wirklich kein Mensch, der den anderen bis aufs letzte Hemd ausnehmen will, das habe ich auch nie getan aber:
Naja, mit der Volljährigkeit der jüngsten Tochter dachte mein Exmann dann, er könnte die Unterhaltszahlungen auf eigene Faust ganz einstellen, obwohl sie noch zur Schule geht. (Die Schulbescheinigung lag ihm seit September vor.) Wir - meine Tochter und ich - haben zuerst versucht, uns irgendwie gütlich mit ihm zu einigen, aber es ging nicht. Im Februar hatte meine Tochter dann einen Termin beim Jugendamt. Nach erneuter Einkommensprüfung wurde nun rückwirkend ab 02/2005 ein Unterhaltsbetrag von 228,-- EUR festgesetzt. Außerdem wurde er im gleichen Schreiben aufgefordert, den austehenden Betrag für Februar und März in Raten von 150,-- EUR monatlich nachzuzahlen. Ok, den Unterhaltsbetrag hat er überwiesen, aber die Nachzahlung:
Meine Tochter hat ihn vorhin angerufen und gefragt, wie er sich die Nachzahlung denn vorstellt. Er antwortete er ihr unverblümt, dass er nicht vorhat, den Betrag nachzuzahlen, er hätte das Geld nicht. Sie sagte ihm, dass er sich im Klaren sein muss, dass er Geld ausgegeben hat, das eigentlich ihr zustand. Im Endeffekt kam bei dem ganzen Telefonat wie immer nur eins raus: Er erzählte meiner Tochter die üblichen Hassparolen gegen mich (er hasst mich immer noch dafür, dass ich ihn damals verlassen habe) und dass er lieber seine Arbeit hinwerfen als den Unterhalt nachzahlen würde.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, wir sind auf das Geld angewiesen und jetzt fehlen uns schon 4 Monate am Stück. Mir - bzw. meiner Tochter - wird wohl leider nur der Weg bleiben, den ich bisher immer vermeiden wollte - übers Gericht. Ich denke, meine Tochter wird ohne vollstreckbaren Titel nie zu ihrem Geld kommen.
Noch kurz zur schulischen Situation: Meine Tochter hat im Rahmen des hessischen Schulmodells im Anschluss an den erweiteren Hauptschulabschluss (10. Klasse) eine Prüfung absolviert, deren Bestehen ihr die Mittlere Reife verleiht. Nun besucht sie die 12. Klasse der Fachoberschule. Sie hatte bis zum letzten Schuljahr immer sehr gute Noten und hat noch nie ein Jahr wiederholt. Aufgrund des mangelnden Grundwissens - da sie halt doch im Endeffekt nur das Hauptschulwissen besaß - sind ihr Leistungen jetzt in der 12. Klasse rapide abgefallen, so dass sie dieses eine Jahr wiederholen muss (und will), um ein vernünftiges Abschlusszeugnis zu erhalten.
Kann mir bitte jemand erklären, wie ich auf dem schnellsten Weg eine Unterhaltsabänderungsklage in die Wege leite?
Wie sieht die gesetzliche Lage aus, falls er sich wirklich von seiner Firma kündigen lässt?
Kann er aus dem Wiederholen der 12. Klasse womöglich ein "Bummeln" herleiten? Würde das Gericht womöglich so urteilen?
Ich will und wollte ihm wirklich nie etwas böses, aber so kann es einfach nicht weitergehen, wir müssen ja auch leben....
In der Hoffnung auf faire und ehrliche Antworten
Susanne
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